Heute - Wien Ausgabe

„Gusi als Bärli, das geht heute nimma!“

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Seit 20 Jahren machen Maschek Menschen mundtot – und das auf ebenso amüsante wie kritische Art und Weise. Ein Gespräch über Eitelkeite­n, dankbare Figuren, die Jubiläumst­our und Pamela Rendi-Wagner.

„Heute“: Was war das Heftigste, das Sie in Ihren Synchros je wem in den Mund gelegt haben? Peter Hörmansede­r: „Vor drei Jahren sind diese Gedanken als rechts oder rechtsradi­kal verurteilt worden. Jetzt werden sie von immer mehr unterstütz­t. Daran arbeiten wir und ich freu mich über jeden Schritt, der uns in diese Richtung gelingt.“Wir haben uns lange nicht getraut, Sebastian Kurz das sagen zu lassen. Es gab dann aber keine Reaktionen, also dürfte das okay gewesen sein.

„Heute“: Inwiefern ändert sich die Darstellun­g, wenn man dann, viele Jahre später, eine Geschichte zur einst neuen Figur hat? Robert Stachel: Ein gutes Beispiel dafür ist Alfred Gusenbauer. Früher war er eine lustvolle Darstellun­g. Der unbeholfen­e, zu schnell in die Position gekommene Jungfunkti­onär, der sich zuschauen lässt, wie er Fehler macht. Heute ginge diese Darstellun­g nicht mehr. Weil man ihn als den sieht, der er ist. Mit seiner „Hapsburg Group“. Da frage ich mich schon, ob ich ihn nicht zu harmlos präsentier­e, wenn ich immer noch auf sympathisc­hes Bärli mache. Das ist ein Problem, aber auch der Ansatz des neuen Programms „XX“. Da nehmen wir uns alte Charaktere her und schauen, ob sie noch Fußnoten hinterlass­en haben.

„Heute“: Lachen Sie eigentlich

über sich selbst?

Hörmansede­r:

Ja, oft. Wir sind selbst unser bestes Publikum, unser eigener Gradmesser. Manchmal irren wir uns natürlich und das Publikum lacht gar nicht. Dann weinen wir – und finden es trotzdem lustig.

„Heute“: Wie oft passiert so etwas Tolles wie die Kneissl-Heirat. Das ist ja eine Lieferung frei Haus!

Hörmansede­r: Die Sache ist zweischnei­dig. Beim Hochzeitsm­aterial kann man kaum mehr machen. Aber: Kneissl lädt sich ja auf, indem

von Maria Dorner

sie Putin zur Hochzeit einlädt. Das ist der Witz. Dass wir die Eitelkeit der Figur in andere Geschichte­n mitnehmen können. Dass sich das Publikum gemerkt hat, dass Kneissl so eitel war und nicht realisiert hat, ausgenutzt worden zu sein.

„Heute“: Wie viel Potenzial hat Rendi-Wagner

– nicht als SPÖ-Chefin, sondern als Ihr „Opfer“? Hörmansede­r: Zu früh, das zu beurteilen. Potenzial ist aber da, weil sie Ärztin ist und die SPÖ ein

Patient

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Maschek (Stachel und Hörmansede­r, r.) im Talk

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