Bebt nach Bayern Berlin-Koalition?
Grüne verdoppeln Stimmenzahl, SPD halbiert, AfD erreicht 10,3 Prozent
Eine Wahl, bei der die Prognosen ziemlich genau zutrafen: Die CSU braucht einen Koalitionspartner, die Grünen sind zweitstärkste Kraft und die SPD verliert die Hälfte ihrer Wähler.
Mit 37,4 % bleibt die CSU zwar die Nummer 1 in Bayern, verlor aber mit einem Minus von 10,3 % der Stimmen ihre absolute Mehrheit im Landtag. Für eine Regierung führt aber rechnerisch kein Weg an ihr vorbei – die Frage ist nur, mit wem man die Zweckehe eingeht. Noch am Wahlabend gab sich Spitzenkandidat Markus Söder ablehnend gegenüber den
Grünen, die sich auf 17,7 % quasi verdoppelten und bei Redaktionsschluss in München sogar vor der CSU lagen: „Ich bevorzuge ein bürgerliches Bündnis“, sagte er im ZDF, auch wenn sich die grüne Spitzenkandidatin Katharina Schulze grundsätzlich gesprächsbereit zeigte. Eine Zusammenarbeit mit der AfD, mit 10,3 % viertstärkste Partei, schloss Söder jedoch explizit aus. Mit der SPD, die sich auf 9,6 % mehr als halbierte, ginge sich zwar eine Koalition aus, doch die Unbeliebtheit von Schwarz-Rot auf Bundesebene und die ewigen Querelen machen dies unwahrscheinlich. So bleiben für die CSU nur die Freien Wähler (11,4 %) übrig, die konservative, aber auch einige liberale Positionen vertreten. Sie sehen sich als Partei der „kleinen Leute“auf Gemeindeebene und treten einerseits gegen Massenzuwanderung, aber für starken Umweltschutz ein