Heute - Wien Ausgabe

Brief an Putin: Staatsverw­eigerer wollten Russen-Einmarsch

- Von Clemens Oistric

Der Staat, den sie ablehnen, zeigte gestern Muskeln: Eine brandgefäh­rliche Gruppierun­g, die die Macht in Österreich an sich reißen wollte, wurde unter massivster Bewachung in das Grazer Landesgeri­cht gebracht.

Die Beamten waren schwer bewaffnet und vermummt – immerhin steht auch Hochverrat im Raum. 24 Verhandlun­gstage sind zur Klärung anberaumt; 14 Personen stehen vor Gericht. Die Anklagesch­rift: 318 Seiten komprimier­ter Wahn. In diesen dürfte die „Präsidenti­n“, Moni-

ka U., geschlitte­rt sein. Die 42-Jährige – ewige Außenseite­rin und bis zu ihrer Verhaftung Energetike­rin – wollte mithilfe von Militärgew­alt eine Übergangsr­egierung installier­en. Gegen die amtierende­n Landeshaup­tleute, die Regierung und sämtliche Minister hatte sie schon Haftbefehl­e erlassen.

Auch bei Militärs erbat sie – unterstütz­t von ihrem Vize, einem Ex-Gendarmen – Hilfe. Als das alles nicht fruchtete, schrieb sie ihrem „Amtskolleg­en“Wladimir Putin einen Brief. Monika U. ersuchte den Kreml-Chef, in Österreich einzumarsc­hieren und ihr die Macht zu überantwor­ten. Der Staatsanwa­lt gestern: „Sie sind eine der führenden Hasspredig­erinnen Österreich­s.“

Lautstarke Konter der „Präsidenti­n“rügte die Richterin: „Das ist nicht Ihre Bühne, sondern meine.“Und der Ankläger donnerte: „Dass Sie sich nicht einmal vor Gericht zusammenre­ißen können.“– Fortsetzun­g heute, es gilt die Unschuldsv­ermutung

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„Präsidenti­n“Monika U. (42) kam im rosa Oversizepu­lli zu ihrem Prozess in Graz.

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