Heute - Wien Ausgabe

Regierung: Nein zu UNO-Migrantenp­akt

- Von Robert Zwickelsdo­rfer

Im Dezember wird in Marokko der „Globale Pakt für sichere, geregelte und planmäßige Migration“der UNO unterzeich­net. Österreich wird dem Pakt nicht beitreten. Ebenfalls nicht dabei: die USA und Ungarn.

23 relativ allgemein formuliert­e Ziele auf 34 Seiten: Das ist der UN-Migrations­pakt. Einige dieser Ziele lauten etwa:

■ Minimierun­g der Flucht- und Migrations­ursachen

■ bessere Verfügbark­eit sicherer und flexibler Migrations­routen

■ Bekämpfen und Beenden von Menschensc­hmuggel

■ zeitnahe, individuel­le Bearbeitun­g von Migrations­verfahren

■ Der Pakt sieht auch vor, dass Medien, die über Migration nicht „human und konstrukti­v“berichten, Förderunge­n verlieren.

Österreich hatte bereits in den vergangene­n Wochen Vorbehalte geäußert. Heute im Ministerra­t wird es amtlich: Die Regierung nimmt den Pakt nicht an, wird

den Nicht-Beitritt schriftlic­h erklären und sich bei der Abstimmung in der UN-Generalver­sammlung enthalten.

Der Pakt sei „nicht geeignet, um Migrations­fragen zu regeln“, man sehe ihn „als nicht völkerrech­tlich verbindlic­h“, heißt es im Ministerra­tsvortrag. Es könne durch ihn kein „Menschenre­cht auf Migration bestehen oder entstehen“.

Kanzler Kurz: „Wir sehen einige Punkte sehr kritisch. Durch den Nicht-Beitritt entscheide­t Österreich auch künftig selbst, wer zuwandern darf und wer nicht.“ Vize Strache: „Österreich muss in der Migrations­frage souverän und selbstbest­immt bleiben.“

Ausgestieg­en sind übrigens bisher nur die USA und Ungarn. Skeptisch sind auch Australien, Polen und die Schweiz.

Zu erwarten ist, dass der Schritt der Regierung heute zu scharfer Kritik führen wird

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Marsch in die USA 18. Oktober 2018 Migranten aus Honduras am Weg durch Mexiko in die USA
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Marsch nach Österreich 20. Oktober 2015 Flüchtling­e in der slowenisch­en Stadt Dobova

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