Heute - Wien Ausgabe

Mit Messer in die Schule: Killer von Hadishat wollte Blut sehen

- Von Clemens Oistric

Exakt sechs Monate nach der fürchterli­chen Bluttat im Wiener Ditteshof liegt nun die Anklage gegen Hadishats Killer vor. Robert K. ging mit Waffen in die Schule und sagt: „Es hätte jeden treffen können.“

Acht Seiten lang, jede Zeile davon unerträgli­ch: Die Anklage gegen Robert K. (16) liegt nun „Heute“vor. Sie lautet auf Mord. Der Privatschü­ler mit Matheschwä­che war Einzelgäng­er, acht Jahre lang

„Heute“sucht

Kampfsport­ler, PlayStatio­n-Nerd und eine tickende Zeitbombe.

Ende 2017 begann er, sich mit dem Thema Mord auseinande­rzusetzen. „Er malte sich unterschie­dliche Varianten aus, wie zur Verstärkun­g seines erfolgreic­hen Teams einen engagierte­n, einsatzfre­udigen, teamfähige­n und vielseitig­en man einen Menschen töten könnte, schwankte zwischen Erwürgen und Erstechen. Als Tatwaffe kam aber nur ein Messer in Frage, denn der Angeklagte wollte Blut sehen“, so die Conclusio von Staatsanwa­lt Andreas Mugler.

Und weiter: „Er verspürte eine innerliche Wut und wollte wissen, wie es ist, einen Menschen zu töten.“Schon vor dem Verbrechen schrieb Robert K. in Chats: „Ich habe Mordgedank­en, weil ich ein Killer bin.“Jenes Messer, mit dem er Hadishat letztlich getötet haben soll, brachte er zwei Mal in seine Privatschu­le mit. Auch eine Eisenstang­e war eine Woche lang in seinem Rucksack. Grund: „Ich hasse Menschen, es hätte jeden treffen können.“

Das perfekte, weil einfache Opfer war dann das kleine wehrlose Mädchen. Hadishat, 7, die ihn häufig besuchte. Erst würgte er sie. Dann stach er zu, so die Anklage: „Hadishat schrie auf, woraufhin er das Messer tiefer in ihren Körper rammte. Der Schrei löste beim Angeklagte­n Stress aus. Er wollte, dass das Kind zu schreien aufhört.“Als sie sich nicht mehr rührte und Robert K. auf ihren toten Körper blickte, „fühlte er weder Reue noch Mitleid, seine Gedanken galten nur der Beseitigun­g der Leiche“.

Der Geschworen­enprozess (Vorsitz: Daniel Rechenmach­er) könnte noch heuer starten. Robert K. – Unschuldsv­ermutung gilt – drohen 15 Jahre Haft und die Einweisung in eine Psychoanst­alt. Denn: „Er würde wieder töten.“Opferanwal­t Nikolaus Rast: „In diesem Fall kommt nur die Höchststra­fe in Frage. Hadishats Familie leidet immer noch fürchterli­ch und möchte abschließe­n können.“

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Robert K. soll Hadishat G. getötet haben.
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Opferanwal­t Nikolaus Rast
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