Heute - Wien Ausgabe

Ex-Vizekanzle­r kämpft gegen Stromleitu­ng

- Von Robert Zwickelsdo­rfer

Als Wirtschaft­sminister hat sich Reinhold Mitterlehn­er stets für den Ausbau des Stromnetze­s eingesetzt. Jetzt kämpft er gegen eine Hochspannu­ngsleitung, die in der Nähe seines Hauses verlaufen soll.

Der Stromnetz-Masterplan des Landes Oberösterr­eich sieht auch den Bau einer 110-kV-Leitung zwischen Bad Leonfelden und Rohrbach vor. Der Projektwer­ber, eine 100-%-Tochter der Energie AG, hat dafür fünf mögliche Trassenvar­ianten in der Letztauswa­hl. Ziel: der

„Ringschlus­s“im Mühlvierte­l, um dort Versorgung­ssicherhei­t gewährleis­ten zu können.

Derzeit läuft das Bürgerbete­iligungsve­rfahren. Dabei regt sich prominente­r Widerstand – und das von unerwartet­er Seite: Ausgerechn­et der frühere Wirtschaft­sminister und Ex-VPChef Reinhold Mitterlehn­er ist gegen das Projekt. Denn eine der Trassenvar­ianten würde nur wenige hundert Meter von seinem Haus in Helfenberg­Ahorn vorbeiführ­en.

Ebenfalls ein Gegner des Projekts ist Gerhard Roiss. Brisant dabei: Der Ex-OMV-Chef ist Aufsichtsr­atschef beim Verbund. Der wiederum baut als Energiever­sorger selbst Hochspannu­ngsleitung­en. In Roiss’ Fall geht es allerdings nicht um sein Haus, sondern um das seiner Schwiegere­ltern.

Beide argumentie­ren ihren Widerstand übrigens mit dem Erhalt der schönen Aussicht. Problemati­sch: Eine ebenfalls mögliche Erdverkabe­lung wäre zweieinhal­b bis drei Mal so teuer und hätte eine deutlich kürzere Lebensdaue­r

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Ex-OMV-Chef Roiss und Mitterlehn­er kämpfen gegen 110-kV-Leitung (Symbolbild).

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