Ex-Vizekanzler kämpft gegen Stromleitung
Als Wirtschaftsminister hat sich Reinhold Mitterlehner stets für den Ausbau des Stromnetzes eingesetzt. Jetzt kämpft er gegen eine Hochspannungsleitung, die in der Nähe seines Hauses verlaufen soll.
Der Stromnetz-Masterplan des Landes Oberösterreich sieht auch den Bau einer 110-kV-Leitung zwischen Bad Leonfelden und Rohrbach vor. Der Projektwerber, eine 100-%-Tochter der Energie AG, hat dafür fünf mögliche Trassenvarianten in der Letztauswahl. Ziel: der
„Ringschluss“im Mühlviertel, um dort Versorgungssicherheit gewährleisten zu können.
Derzeit läuft das Bürgerbeteiligungsverfahren. Dabei regt sich prominenter Widerstand – und das von unerwarteter Seite: Ausgerechnet der frühere Wirtschaftsminister und Ex-VPChef Reinhold Mitterlehner ist gegen das Projekt. Denn eine der Trassenvarianten würde nur wenige hundert Meter von seinem Haus in HelfenbergAhorn vorbeiführen.
Ebenfalls ein Gegner des Projekts ist Gerhard Roiss. Brisant dabei: Der Ex-OMV-Chef ist Aufsichtsratschef beim Verbund. Der wiederum baut als Energieversorger selbst Hochspannungsleitungen. In Roiss’ Fall geht es allerdings nicht um sein Haus, sondern um das seiner Schwiegereltern.
Beide argumentieren ihren Widerstand übrigens mit dem Erhalt der schönen Aussicht. Problematisch: Eine ebenfalls mögliche Erdverkabelung wäre zweieinhalb bis drei Mal so teuer und hätte eine deutlich kürzere Lebensdauer