Bei Blindenhund sah Spital rot!
Ohne seinen Vierbeiner Nero geht für den sehbehinderten Wiener Andreas Leimer kaum etwas. Als die beiden bei seiner verletzten Tochter im Spital übernachten wollten, mussten sie draußen bleiben.
Familienvater Andreas Leimer (51) bekam einen Anruf aus der Schule, den alle Eltern fürchten: Seine ältere Tochter Amanda (12) lag im Unfallkrankenhaus Meidling. Ihr Fuß war gebrochen. Als der blinde Wiener mit seinem Führhund Nero eintraf, wurde er freundlich
begrüßt. „Portier, Krankenschwestern und Ärzte tätschelten Nero den Kopf“, sagt Leimer zu „Heute“. Als seine Tochter eine Nacht im Spital verbringen musste, wollte ihr Papa natürlich bleiben. „Erst wurde mir zugesagt, dass ich Nero mitnehmen darf.“Doch wenig später hieß es: „Befehl von oben – der Labrador muss draußen bleiben. Hygienevorschriften.“Leimer verärgert: „Der knopflochgroße Schlitz am Fuß meiner Tochter war zugeklebt, darüber ein dicker Gips. Wo ist da die Infektionsgefahr?“
Das UKH Meidling bedauert den Vorfall, „aber Tiere dürfen nicht in chirurgische Stationen mitgebracht werden, zum Schutz aller Patienten.“
Laut Antidiskriminierungsgesetz sind Blindenführhunde aber an allen öffentlich zugänglichen Orten zugelassen, so Leimer. „Ich wünsche mir Klarheit, welches Gesetz gilt. Muss ich mich als blinder Vater hinten anstellen?“