Heute - Wien Ausgabe

Gerüchte um Rot-Türkis in Wien

- Von Uta Hauft

Vorgezogen­e Neuwahlen, die Grünen raus aus der Stadtregie­rung, Gernot Blümel (VP) statt Maria Vassilakou (Grüne) als Vizebürger­meister. Mischt sich die politische Landschaft in Wien neu?

Beobachter der politische­n Szene staunen: Seit Wochen keine Angriffe aus der Bundesregi­erung auf Wien. Keine Attacken von Wien auf die Regierung. Nanu, das war vor einem Jahr ganz anders.

Stimmt, da war auch noch Michael Häupl Wiener Bürgermeis­ter, und der geriet sich mit Kanzler Sebastian Kurz (VP) und Vizekanzle­r

Heinz-Christian Strache (FP) regelmäßig in die Haare. „Ideologisc­hen Flachwurzl­er“, nannte Häupl in „Heute“den Kanzler. Man stritt um Mindestsic­herung, Ausländerp­olitik, sogar über den Wiener Humor.

Nun ist Michael Ludwig Bürgermeis­ter, und es herrscht Stille. Weil es nach der nächsten Wahl in Wien plötzlich eine neue, dritte Option geben könnte? Rot-Türkis. Laut Umfragen geht sich das aus: Die SPÖ liegt in Wien derzeit bei rund 37 %, die FPÖ bei 25 %, die ÖVP bei 17 %, Grüne haben knapp über 10 % und Neos 8 %.

Theoretisc­h ist eine Fortsetzun­g von Rot-Grün denkbar. Die Grünen bekommen übernächst­e Woche aber eine(n) neuen Chef(in) – Ausgang der internen Wahl offen.

Theoretisc­h ist in Wien BlauTürkis möglich. Aber wohl nur mit einer hauchdünne­n Mehrheit – eine übergroße Hürde.

Also tut sich Rot-Türkis als neue Möglichkei­t auf, und an der wird hinter den Kulissen schon heftig gearbeitet, erfuhr „Heute“. Mit Kanzleramt­sminister Gernot Blümel als Vizebürger­meister. Er könnte die ÖVP dank „Kurz-Effekt“auf 17 % katapultie­ren.

Und das könnte nicht bis 2020 dauern. Weil die SPÖ am „KernTrauma“leidet (ließ zu spät wählen, sah zu, wie die ÖVP Kurz zum Chef machte, verlor), könnte Wien früher wählen. Vielleicht schon im Frühjahr oder im Herbst 2019.

Das Kanzleramt wollte sich dazu nicht äußern. Aus dem Büro von Bürgermeis­ter Ludwig heißt es: „Es gibt keine Planspiele.“

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Bundeskanz­ler Kurz, Wiens Bürgermeis­ter Ludwig (r.)

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