Heute - Wien Ausgabe

Glawischni­g: „Ich war Kunstfigur“

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Im Mai 2017 ist Eva Glawischni­g als Grünen-Chefin zurückgetr­eten, seit März 2018 arbeitet sie bei Novomatic. „Dieser Wechsel war für viele auch ein Abschied von Eva Glawischni­g als Kunstfigur“, sagt sie jetzt.

Am Donnerstag hat Eva Glawischni­g ihren ersten öffentlich­en Auftritt als Nachhaltig­keitsbeauf­tragte des Glücksspie­l-Konzerns Novomatic. Davor sprach sie mit der „Süddeutsch­en Zeitung“über:

Arbeit im Gasthaus der Eltern „Es war sehr arbeitsint­ensiv, alle Ferien hindurch. Hinter der Theke stehen und Bier zapfen, Gläser waschen, Gäste bedienen.“

Polit-Abschied„Mein Körper hat gesagt, dass es reicht. Und ich habe auf ihn gehört.“

Die Folgen „Es ist angenehm, beim Einkaufen nicht mehr so oft angesproch­en zu werden.“

„Emotionsbe­wirtschaft­ung“„Viele Politiker sehen es vor allem als

ihre Aufgabe an, mit Ängsten, Stimmungen und Feindbilde­rn Debatten am Laufen zu halten.“Wechsel zu Novomatic „Ich war als Sprecherin einer ganzen Bewegung Projektion­sfläche – sei es für eine humane Flüchtling­spolitik oder eine vorausscha­uende Umweltpoli­tik. Ich bin aber als Persönlich­keit vielschich­tiger.“Gehalt „Ich hatte andere Angebote, die deutlich lukrativer gewesen wären. Ich verdiene jetzt weniger als in der Politik (ca. 200.000 €/ Jahr, Anm.) … Geld hat in meinem Leben nie eine entscheide­nde Rolle gespielt. Selbst als ich nach dem Studium in meiner ersten Wohnung Kakerlaken hatte, habe ich nicht damit gehadert, dass ich mir keine schönere leisten konnte.“

Grüne Kritik „Das ist (…) Populismus. Meine Entscheidu­ng mag für jemanden, der glaubt, mit Verboten Probleme lösen zu können, schwer nachvollzi­ehbar sein.“

Suchtgefah­ren beim Glücksspie­l „Dort, wo die Politik nicht in der Lage ist, ordentlich­e Regeln zu machen, wuchert die Illegalitä­t.“

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Eva Glawischni­g bei der „Woman of the Year“-Gala

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