Sexismus-Streit um neuen SP-Chef
Verbaler Ausritt des designierten Tiroler SP-Chefs Georg Dornauer. Im Landtag meinte er über die wegen einer Krankheit abwesende Soziallandesrätin: „Ich will sie mir nicht in der Horizontalen vorstellen.“
Tiroler Landtag vor einer Woche. Dornauer (35) hält eine Rede und kommt dabei auf die Abwesenheit der grünen Soziallandesrätin Gabriele Fischer zu sprechen: „Ich glaube, sie hat irgendeine Angina, die Frau Landesrätin.“
Den darauf folgenden Zuruf der Grünen, dass Fischer die Debatte trotzdem per Videostream mitverfolge, kommentierte er dann so: „Sie schaut mir zu, grüß Gott! Also jetzt will ich mir die Landesrätin nicht in der Horizontalen vorstellen.“
Im Video sieht man, wie sogar Parteikolleginnen not amused über den Sager sind. Noch-Parteichefin Blanik boxt Dornauer in die Seite, eine Abgeordnete vergräbt ihr Gesicht in den Händen.
„Heute“erreichte Dornauer: Er habe sich schon während der Sitzung öffentlich entschuldigt. Der Sager habe sich „ausschließlich“ auf Fischers Gesundheitszustand bezogen, beteuert er.
Fischer kommentiert den Vorfall nicht. In ihrem Büro zeigt man sich aber verwundert über den „neuen Stil“der Tiroler SPÖ.
SP-Chefin Rendi bezeichnete Dornauers Aussage als „inakzeptabel“. Er sei damit als einer ihrer Stellvertreter nicht tragbar und werde keine bundespolitischen Funktionen übernehmen. Das wird spannend: Laut SPÖ-Statut wird er als Landeschef automatisch Stellvertreter im Bund. Die SPÖ-Frauen wollen überhaupt, dass Dornauer auch seine Funktionen im Land zurücklegt