Raser fuhr mit 560-PS-Audi Mädchen tot: Nur fünf Monate bedingt
Tanja hatte nicht den Hauch einer Chance: Sie wurde vom schleudernden PS-Monster in NÖ vom Moped gerissen – die 17-Jährige starb sofort. Der Raser (22) kam nun vor Gericht unglaublich billig davon.
Wegen grob fahrlässiger Tötung musste ein 22-jähriger Unternehmersohn gestern in St. Pölten auf die Anklagebank. Der junge PS-Junkie, der auf
Facebook gerne mit seinen DriftEinlagen mit Boliden wie BMW M5 oder R8 Quattro 42 protzte, hatte sich an einem Regentag im Juli 2017 hinters Steuer seines rund 560 PS starken Audi gesetzt und wollte dann auf einer vierspurigen Landstraße bei Mauer (NÖ) ein Auto überholen.
Er drückte das Gaspedal durch, verlor auf rutschiger Fahrbahn die Herrschaft über sein Geschoß und mähte Julia O. von ihrem Motorroller. Die junge Pferdefreundin war auf der Stelle tot.
Der Audi wurde noch vor Ort beschlagnahmt. Bald stand fest: Die Reifen sahen abgefahren aus.
Beim Prozess staunten dann die Kiebitze: Zuerst sprach der Gutachter von schlechten Reifen, die aber gerade noch die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe gehabt hätten. Dann meinte der Richter, der Angeklagte wäre mit Tempo 100 auf regennasser Fahrbahn zwar zu schnell unterwegs gewesen, aber „nicht eklatant zu schnell“.
Somit wurde aus grob fahrlässiger Tötung nur eine fahrlässige Tötung. Das (nicht rechtskräftige) Urteil dürfte für die Familie des Opfers ein Schlag ins Gesicht sein: fünf Monate bedingte Haft und 7.200 Euro Geldstrafe