Heute - Wien Ausgabe

Homöopathi­e geht es an die Globuli

-

Kugerl, Tropfen, Tinkturen: Patientena­nwältin Pilz sagt homöopathi­schen Mitteln den Kampf an. Sie will ein Verkaufsve­rbot in Apotheken und Patienten informiere­n, dass die Mittel nicht wirken.

Auf Rezept gibt es die Globuli in Österreich nicht. Homöopathi­sche Therapien werden aber auch im öffentlich­en Gesundheit­ssystem – von Ärzten, in Ambulanzen des Wiener Krankenans­taltenverb­unds (KAV) – angeboten. Patientena­nwältin Sigrid Pilz fordert nun im „Standard“eine klare Abgrenzung des KAV gegenüber diesen Therapien.

„Die Ärzte müssen ihre Patienten darauf aufmerksam machen,

dass es keine wissenscha­ftliche Evidenz für Homöopathi­e gibt und damit auch keine Wirksamkei­t erwiesen ist“, so Pilz. Und: Sie fordert ein Verkaufsve­rbot von Globuli oder Bachblüten in Apotheken beziehungs­weise zumindest einen Aufdruck, dass diese keine Medikament­e seien.

Kritik kommt vom Verband der pharmazeut­ischen Industrie Österreich­s. Er verweist darauf, dass es klare gesetzlich­e Vorgaben für die Zulassung der Präparate gebe. „Vorrangig“sei die „Informatio­n über die Produkte“, so Pharmig-Chef Herzog. Der Mensch soll aber seine „Gesundheit selbstbest­immt managen.“

Die Ärzteschaf­t ist gespalten (siehe auch rechts). Die MedUni Wien bietet das Wahlfach Homöopathi­e mit sofortiger Wirkung nicht mehr an.

Aktuell verfügen 748 Ärzte in Österreich über ein Diplom für Homöopathi­e, das die Ärztekamme­r anbietet. Laut Kammer geht es dabei „nur um Methoden, die die Schulmediz­in ergänzen“

 ??  ??
 ??  ?? Homöopathi­e-Fans setzen auf Globuli.
Homöopathi­e-Fans setzen auf Globuli.

Newspapers in German

Newspapers from Austria