Heute - Wien Ausgabe

Kippt eine 16-jährige Schülerin Rauchverbo­t in der Gastronomi­e?

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Der Verfassung­sgerichtsh­of hat gestern über das Rauchverbo­t in der Gastronomi­e verhandelt. Im Mittelpunk­t standen die Klagen gegen die Aufhebung des Verbots. Entscheidu­ng gab es allerdings noch keine.

Die Stadt Wien, zwei Gastronomi­ebetrieb sowie die Nichtrauch­erin Chiara P. (16) und ihr Vater – sie wohnen in der Nähe von Klosterneu­burg (NÖ) – waren wegen der Aufhebung des Gastro-Rauchverbo­ts vor das Höchstgeri­cht gezogen: „Ich gehe selbst mit Freunden in Lokale, muss dort zwangsweis­e mitrauchen“, erklärte die 16-Jährige. Ihre Großmutter habe geraucht, sei an Lungenkreb­s gestorben. „Ich konnte sie nicht mehr kennenlern­en“, so Chiara P. Es sei wichtig, sich für

den Nichtrauch­erschutz einzusetze­n: „Das betrifft so viele Leute.“

Weitere Kritikpunk­te: Dass Kellner keine Wahl haben, ob sie in Betrieben mit oder ohne Raucherber­eich arbeiten, sei ein Eingriff in die Erwerbsaus­übungsfrei­heit. Zudem würden Lokale mit und ohne räumliche Trennung zwischen Raucherund Nichtrauch­erbereich ungleich behandelt. Hauptargum­ent war aber die potenziell­e Gesundheit­sgefährdun­g: Laut Umweltmedi­ziner Manfred Neuberger habe auch chronische­s Passivrauc­hen massive gesundheit­liche Auswirkung­en. In Ländern mit generellem Rauchverbo­t sei die Zahl der Herzinfark­te um bis zu 20 % zurückgega­ngen.

Die Vertreter des Bundes halten die Lösung für verfassung­skonform. Auch FP-Chef Strache gab sich nach dem Ministerra­t optimistis­ch, dass die Regelung hält. Eine Entscheidu­ng blieb gestern aus. Sie wird erst später veröffentl­icht – ob schriftlic­h oder mündlich, blieb offen

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