Mordopfer jobbte in Wien auch als DJ
Nach der Bluttat in Wien-Liesing stellte die Verdächtige das Opfer im Verhör als gewalttätigen Tyrannen dar. In „Heute“hält die Familie des Toten nun dagegen: „Wir sind erschüttert. Er war kein Schläger.“
Drei Tage nach der fürchterlichen Bluttat in einer Siedlung in der Liesinger Karl-HeinzStraße kommen jetzt immer mehr tragische Hintergründe ans Tageslicht: Das Opfer war im Wiener Nachtleben ein Hit: Arnel M. (40) legte als „DJ Flava“in In-Lokalen wie dem „Camera Club“, dem „Palffy“oder dem einstigen „Lutz Club“auf.
Ein Kollege zeigte sich gegenüber „Heute“tief betroffen: „Er war ein sehr netter Typ, der gerne das ein oder andere Glas Wodka konsumiert hat – aber niemals aggressiv war, auch nicht gegenüber betrunkenen Nachtschwärmern. Er liebte die Partyschiene, Hip-Hop und spanische Musik.“
Nach 16 Jahren dürfte seine Ehe zuletzt aber aus dem Takt geraten sein. Gattin Jasmina (38) sagte bei der Polizei aus: „Mein Mann drosch die Kinder und mich seit Jahren mit einem Gürtel.“Am Samstag soll er seine Stieftochter, eine HTL-Schülerin (18) im Maturajahr, wieder einmal misshandelt haben. Jasmina M., die gerade ein Sackerl Tiefkühl-Pommes aufgeschnitten hatte, wollte ihrer Tochter beistehen. In Rage traf sie Arnel M. einmal mit dem 20-Zentimeter-Küchenmesser in den Oberkörper. Er war laut der Verdächtigen fuchsteufelswild auf sie zugestürzt – so kam es zur Tragödie: „Ich wollte ihn doch nicht töten. Was soll jetzt bloß aus unseren beiden Kindern werden“, schluchzte Jasmina M. nach seinem Tod.
Völlig fassungslos reagierten auch die in Bosnien lebenden Angehörigen des Opfers auf die schreckliche Nachricht. Erst gestern erfuhren sie von dem Gewaltverbrechen. „Arnel war ein liebevoller Vater und hat seine Frau auf Händen getragen“, sagte sein Bruder Azor zu „Heute“. Und: „Sie waren beide sehr temperamentvoll, haben oft gestritten – sich aber auch wieder vertragen.“Laut dem 38-Jährigen steht die ganze Familie unter Schock: „Meine Mama und meine Schwester brachen heulend zusammen und mussten sogar ins Spital gebracht werden. Wir können uns das alles nicht erklären.“Azors Frau: „Jasmina war wie eine Schwester für mich.“
Gegen Jasmina M. wird wegen Mordverdachts ermittelt. Heute soll am Wiener „Landl“die UHaft über sie verhängt werden. Es gilt die Unschuldsvermutung