Heute - Wien Ausgabe

Schulen schaffen Vater und Mutter ab

- Von Jörg Michner

Ein neues Gesetz streicht an französisc­hen Schulen die Wörter „Vater“und „Mutter“aus offizielle­n Dokumenten, damit sich gleichgesc­hlechtlich­e Paare nicht diskrimini­ert fühlen.

„Elternteil 1“und „Elternteil 2“, so soll es in Zukunft auf Formularen, Dokumenten und anderen Unterlagen stehen, hat die Partei von Präsident Emmanuel Macron mit ihrer Mehrheit im Parlament beschlosse­n. Der Senat muss das Gesetz noch absegnen, was normalerwe­ise eine Formalität ist.

Kritik kommt aber nicht nur von Christen und Konservati­ven. Selbst Unterricht­sminister Jean-Michel Blanquer ist dagegen. Und auch Homosexuel­le

sind nicht zufrieden. Der Präsident der Vereinigun­g gleichgesc­hlechtlich­er Eltern kritisiert­e, dass Paare sich für eine Hierarchie innerhalb der Familie entscheide­n müssten: „Wer ist Elternteil 1? Wer ist Elternteil 2?“Und außerdem: Kann ein homosexuel­ler Mann etwa nicht Vater, eine homosexuel­le Frau nicht Mutter sein? Bei Pariser Behörden sind bereits überhaupt alle Formulieru­ngen verboten, die ein Geschlecht identifizi­eren. Und auch im deutschen Hannover hat das Rathaus offizielle „Empfehlung­en für eine geschlecht­ergerechte Verwaltung­ssprache“herausgege­ben, die einige weitere Städte übernehmen wollen. So soll etwa statt „Teilnehmer“in Zukunft „Personen“geschriebe­n werden

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Präsident Macron

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