ORF-General will Volksabstimmung über den ORF
■ Wrabetz warnt vor „massiver politischer Einflussnahme“■ 906 Mio. Kosten fürs Budget?
Welche Pläne hat die Regierung mit dem ORF? Keine guten, unterstellt der amtierende Generalintendant Alexander Wrabetz – und geht nun in die Offensive. Was er kritisiert:
906 Mio. € Kosten Die WrabetzRechnung: Über die GIS-Gebühr werden im Jahr 922,4 Millionen Euro eingenommen – 16,4 Millionen bleiben bei der GIS, 620,7 Millionen erhält der ORF, 146,8 Millionen die Länder, 138,5 Millionen der Bund. Macht in Summe 906 Mio. Schafft man die GIS-Gebühr ab, müsse das Geld aus dem Budget kommen. 1.500 Jobs weg Bekomme der ORF weniger Mittel vom Bund, könne er sein Angebot „sicher nicht mehr aufrechterhalten“, so Wrabetz vor Journalisten. Außerdem würden pro 100 Millionen Euro weniger Budget einen Verlust von 1.500 Mitarbeitern im ORF und Zulieferbetrieben bedeuten. Politisch abhängig Sollte der Sender wirklich übers Budget finanziert werden, befürchtet der ORF-General mit Blick auf Dänemark, die Niederlande und Spanien „massive politische Einflussnahme auf die Inhalte und eine massive Reduktion der Geldmittel“.
POLITIK BACKSTAGE
Volksabstimmung muss her Aufhorchen lässt Wrabetz mit einem Vorschlag: Wenn die Regierung eine „starke Kürzung“des ORFBudgets plane – Wrabetz nannte 200 oder 300 Millionen Euro – solle man das Volk über diesen Schritt befragen. „Der ORF ist ja nicht das Eigentum der Regierung, sondern der Bevölkerung.“