Wiener Tänzer für Facebook zu nackt
Keine Geschlechtsteile, keine Schamhaare – aber ein nackter Popo. Zu frivol für die „Facebook-Polizei“, die Seite des Tanzfestivals (ab 11.7.) wurde gesperrt: 36.000 Abonnenten futsch, dann gab Facebook nach.
Von wegen „7 Pleasures“(7 Vergnügen), diese Facebook-Intervention sorgt bei Organisatoren und Fans des Wiener Tanzspektakels für ein einziges großes Ärgernis:
Ein Standbild (s. o.) von Mette Ingvartsons Performance (ab 19.7., Akademietheater) im Ende April veröffentlichten Trailer rief die Social-Media-Sheriffs auf den Plan, der Facebook-Auftritt des Festivals ImPulsTanz wurde daraufhin offline genommen. Stein des Anstoßes?
„Ein halber Hintern“, ärgert man sich auf „Heute“-Anfrage bei der Pressestelle. „Wir haben ganz bewusst genau diesen Ausschnitt des Bildes verwendet, es war nicht einmal ein Nippel zu sehen.“Obwohl der Trailer umgehend gelöscht und Facebook „etliche Male auf diversen Kanälen“kontaktiert wurde, blieb es zunächst bei der Sperre.
Besonders bitter: „36.000 Follower waren weg, die Seite diente uns auch als wichtiges Kommunikationstool für Ankündigungen und internationale Gäste.“Dem Ticketverkauf schadete das Schlamassel zum Glück nicht, trotzdem wurde in der Zwischenzeit eine neue Seite (facebook.com/impulstanzvienna) ins Leben gerufen.
Gestern Abend dann: Aufgrund von Medienberichten lenkte Facebook ein, nannte die Löschung „ein Versehen“, entschuldigte sich und schaltete die Seite wieder frei.
Probleme mit der „Nacktpolizei“gab’s schon öfter, vor allem 2017, als Doris Uhlich textilfreie Tänzer über ein Baugerüst an der Secession kraxeln ließ. Aber: „Das betraf Instagram, wir hatten weniger Follower und waren schnell wieder online!“impulstanz.com