Heute - Wien Ausgabe

Kripo ermittelt nach Gas-Tragödie

- Von Clemens Oistric

Ihre Familie kann sich das entsetzlic­he Todesdrama nicht erklären: Wie berichtet, erstickte Fatima B. in einem Wiener Zinshaus wegen einer defekten Therme. Die Polizei hat Ermittlung­en aufgenomme­n.

Erst im November des Vorjahres hatte die Familie von Fatima B. die direkt über der Badewanne montierte Gastherme von Profis kontrollie­ren lassen. „Da war alles in Ordnung“, sagte der Bruder des Opfers zu „Heute“. Er fragt sich: „Wie kann es sein, dass meine Schwester nun wegen eines Defekts in der Wohnung unserer Eltern

ersticken musste?“Diese Frage stellt sich jetzt auch die Polizei. Sprecher Patrick Maierhofer: „Die Brandgrupp­e des Landeskrim­inalamts ist mit dem Fall befasst und ermittelt in alle Richtungen.“

Das Gerät soll stark verschmutz­t gewesen sein. „Heute“-Recherchen ergaben zudem, dass die Überprüfun­g der Todestherm­e von einer auf der Wiener Ottakringe­r Straße angesiedel­ten Firma durchgefüh­rt worden war. Gut möglich, dass der zuständige Techniker nun Besuch von den Ermittlern bekommt. Fatimas Bruder: „Wir würden auch sehr gerne mit dem Herrn sprechen.“

Seine tote Schwester wird derzeit obduziert. „Dann beerdigen wir sie auf dem Islamische­n Friedhof in Inzersdorf. Verwandte kommen extra aus der Türkei.“

Besonders traurig: Fatima reiste gerne – zuletzt nach Norwegen und Schweden. „Jetzt wollte sie gerade bei einem Onkel in London sein. Leider ist ihm etwas dazwischen­gekommen. Sonst würde sie wohl noch leben …“

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Fatima B. († 21) soll am Islamische­n Friedhof beerdigt werden; links die Todes-Therme.

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