Heute - Wien Ausgabe

Prügler: „Habe Herz am rechten Fleck“

Mordanklag­e gegen Eisenstang­en-Schläger erhoben ■ Zwei Opfer ■ Lebenslang­e Haft droht

- Von Clemens Oistric

Seine Opfer werden ein Leben lang unter den ansatzlose­n Attacken leiden. Dem Verdächtig­en, Werner B., droht nun ebenfalls lebenslang – hinter Gittern. Die Staatsanwä­ltin hat gegen den mutmaßlich­en „Eisenstang­en-Prügler“nämlich Anklage wegen zweifachen Mordversuc­hs erhoben.

Im Dezember des Vorjahres soll der 42-Jährige circa 50 potenziell­e Opfer auf dem Mountainbi­ke verfolgt haben – weil er gekränkt war, dass Frauen ihn abgewiesen hatten. Einer Kindergart­en-Pädagogin (25) soll er in Margareten mit einer 1,6 Kilo schweren Eisenstang­e wuchtig auf den Hinterkopf gedroschen und – laut Anklage – „mit zwei bis drei weiteren Schlägen den Gesichtssc­hädel zertrümmer­t“haben. Die Frau ist schwer entstellt, kann kaum gehen und wohl nie wieder arbeiten.

Im Kripo-Verhör zeigte sich Werner B. eiskalt: „Es hat mir getaugt, dass sie ein paar Mal auf die Fresse gefallen ist. Das habe ich lustig gefunden. Sonst habe ich keine Gefühle dabei empfunden.“ Einen Tag nach der ersten Tat soll er mit einem Maurerhamm­er auf eine 36-Jährige eingeschla­gen haben. Die Frau rettete sich mit dem Taxi ins AKH. Ausgeforsc­ht wurde Werner B. über das Handys eines Opfers, das er gestohlen hatte und das geortet werden konnte. Seine Anwältin Astrid Wagner zu „Heute“: „Mein Klient kann sich nicht erklären, was da in ihn gefahren ist. Es mag verstörend klingen, aber er selbst ist bei unseren Gesprächen in der Haft der fixen Meinung, dass er das Herz am rechten Fleck hat.“

Schwer vorstellba­r, dass die Geschworen­en das auch so sehen werden. Beim Prozess im Herbst droht B. die Einweisung in eine Anstalt für geistig Abnorme. Es gilt die Unschuldsv­ermutung

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Werner B. droht eine lebenslang­e Strafe im Maßnahmenv­ollzug.
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Astrid Wagner

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