„Stimmen“befahlen Angriff auf Arzt
Er habe „auf innere Stimmen“gehört, rechtfertigt der 33-Jährige am Tag nach der Tat seinen Messer-Angriff auf seinen Kardiologen (64) im SMZ Süd. Das Opfer ist nach einer Not-OP am Weg der Besserung.
Paul J. sei „ein lieber Kerl“, habe aber „psychische Probleme“. So beschreibt ein Mitbewohner gegenüber „Heute“den mutmaßlichen Täter. Der subsidiär schutzberechtigte Mann aus Sierra Leone war vor der Tat in einem Heim in Favoriten untergebracht. Am Mittwoch hätten ihm „innere Stimmen“befohlen, seinen Arzt, der ihn seit Jahren behandelt und ihm kürzlich einen Schrittmacher verpflanzt hatte, im Spital aufzusuchen.
Und auf ihn einzustechen. Das gab er laut Polizei in der Vernehmung an, bei der er „normal und orientiert“gewirkt habe, so Polizeisprecher Paul Eidenberger. Der 33-Jährige wurde in die Justizanstalt Josefstadt überstellt. Ein psychiatrischer Sachverständiger muss nun klären, ob J. zurechnungsfähig ist.
Der Kardiologe (64) wurde am Donnerstag von der Intensiv- auf die Normalstation verlegt und ebenfalls von der Polizei befragt.
Laut Krankenanstaltenverbund (KAV) wurden im SMZ Süd zwischen 1. März und 26. April 54 „Aggressions-Ereignisse“von Patienten verzeichnet. In den meisten Fällen handelte es sich um Beschimpfungen und Drohungen, aber auch körperliche Übergriffe waren darunter. ÄrztekammerChef Thomas Szekeres fordert nun, dass jeder Angriff auf Gesundheitspersonal „strafrechtlich automatisch als schwere Körperverletzung“gewertet werden soll