Attacken auf Ärzte stark gestiegen
Die Ärztekammer will höhere Strafen bei Angriffen auf Ärzte, Pfleger oder Krankenhauspersonal. Anlass: die Messerattacke auf einen Arzt in einem Wiener Spital. Eine Umfrage zeigt alarmierende Zahlen.
„Aggressionen und Tätlichkeiten gegen Ärzte, Pfleger und Mitarbeiter in Spitälern und Ordinationen nehmen beängstigend zu“, so Ärztekammer-Präsident Szekeres. Notwendig seien daher härtere Strafen. Derartige Attacken sollten jedenfalls als schwere Körperverletzung gelten. Eine solche Regelung gibt es bereits bei Polizisten oder BusChauffeuren. Dass es aus der Politik nun Bereitschaft zur Unterstützung gibt, sei positiv.
Auslöser für Angriffe seien oft lange Wartezeiten. Szekeres will daher österreichweit 1.000 zusätzliche Stellen in Spitälern und dem niedergelassenen Bereich und eine deutliche Erhöhung der Mittel für den Gesundheitsbereich.
Auch im niedergelassenen Bereich hätten „Aggression und Gewaltbereitschaft ein völlig inakzeptables Ausmaß erreicht“, so Kammervize Steinhart. Zur Untermauerung präsentierte er eine OnlineBlitzumfrage unter Wiener Hausärzten: 80 % seien in den vergangenen zwei Jahren verbal bedroht worden, 10 % auch körperlich. 97 % hätten in diesem Zeitraum von Kollegen gehört, dass diese von Patienten oder Angehörigen verbal bedroht wurden. Laut einer weiteren Umfrage, die gerade laufe, hätten 9 % sogar von Drohungen mit Waffen berichtet