Prügel-Video: Jetzt spricht Opfer
Jenny F. hat Angst: Mädchen-Gang droht ihr noch immer Schläge an
Die gemeinschaftliche Attacke einer Mädchen-Gang auf eine Gleichaltrige sorgte am Wochenende für Entsetzen in sozialen Medien. In „Heute“spricht erstmals das Opfer.
Jenny F. (* Name von der Redaktion geändert) steigen die Tränen in die Augen, wenn sie über den vergangenen Freitag spricht. Die 13-Jährige wurde im Fridtjof-Nansen-Park (Liesing) von einer Mädchen-Gang brutal zusammengeschlagen. Das Video der Attacke – aufgenommen von einer Schlägerin – sorgte auf „Heute.at“für Entsetzen.
Gestern erstattete Jenny gemeinsam mit ihrer Mutter Anja (43) Anzeige bei der Polizei – schwere Körperverletzung. „Früher war ich mit den sieben Mädchen aus dem Video befreundet“, sagt Jenny im Gespräch mit „Heute“. „Eine davon holte mich am Freitag gegen 16 Uhr von zu Hause ab und lockte mich in den nahe gelegenen Park. Es war ein Hinterhalt. Sie zerrten an meinen Haaren und prügelten so lange auf mich ein, bis ich blutend auf dem Boden lag.“
Der Grund für den brutalen Angriff? „Ich hatte eine Jacke hergeborgt und fragte, wann ich sie zurückhaben kann.“
Die Schülerin hielt die Attacke geheim, wusch weinend im Badezimmer das Blut ab. „Jenny vertraute sich mir erst am Montag an“, sagt Mutter Anja. „Kurz darauf stand auch die Polizei vor der Tür und nahm ihre Aussage auf.“Ein Arzt zählte sieben Verletzungen, darunter Schwellungen an Kopf, Schulter und Fuß.
Die Prügel-Mädchen sollen zwischen 14 und 16 Jahre alt sein – und umtriebig. „Ich habe von weiteren Opfern im Bezirk gehört“, sagt Jennys Mutter. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Verfassung der Schülerin hat sich seit der Attacke nicht gebessert. Sie traut sich ohne Schutz nicht mehr in die Nähe des Parks, wird psychologisch betreut. Und so bald kommt Jenny wohl nicht zur Ruhe: „Seit sie von der Anzeige erfahren haben, drohen mir die Mädchen mit mehr Schlägen.“