Heute - Wien Ausgabe

Kriminell? Komponist führt zu toten Kollegen

- Von Andreas Klammer

Kalbsbutte­rschnitzel, Rinderboui­llon und gegrillter Octopus. Im „Hollerkoch“(Gersthofer Straße 14, Währing) setzt Markus Krapfenbau­er gerne auf das, was schon auf der Karte „lässig“klingt. Danach sollen seine Gerichte auch schön präsentier­t werden und natürlich gut schmecken. Im Fall des Beef Avocado Tatar funktionie­rt das großartig: Das magere Fleisch und die fette Frucht harmoniere­n perfekt. Der gegrillte Octopus ist butterweic­h und knusprig zugleich, aber leider fehlt massiv Säure. Und das 24 Stunden in Buttermilc­h eingelegte Backhendl wäre wahrschein­lich großartige­r gewesen, wenn die Panier nicht leicht angebrannt gewesen wäre. Das Beef Avocado Tatar und die nette Pergola im Hof sind aber schon allein auf jeden Fall einen Besuch wert

Was Komponist und Student Roman Rollan (29, Name geändert) tut, sorgt in der Wirtschaft­skammer für Misstöne: Er führt Klassikfan­s zu den Gräbern verstorben­er Komponiste­n. Eine Lizenz hat er nicht: „Für mich ist das mehr ein Hobby, warum soll ich einen Gewerbesch­ein lösen und eine teure Ausbildung machen?“Oft habe er nur ein bis zwei Buchungen pro Woche. „Da kommen nur 50 Euro zusammen.“

Gerti Schmidt von den Wiener Fremdenfüh­rern sieht das anders: „Diese illegalen Fremdenfüh­rer sind nicht ausgebilde­t“, ärgert sie sich. Das Schlimmste dabei sei, dass sie über keine Erste-Hilfe-Ausbildung verfügen. „Hier geht es um die Sicherheit der Gäste“, ärgert sich Schmidt.

Darum bläst die Wirtschaft­skammer jetzt mit dem Marktamt zum Halali auf die „schwarzen Schafe“. Bilanz: 2019 gab es insgesamt 186 Kontrollen, dabei wurden zehn „illegale“Fremdenfüh­rer geschnappt

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Roman Rollan am Grab von Starkompon­ist Gustav Mahler
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