Kriminell? Komponist führt zu toten Kollegen
Kalbsbutterschnitzel, Rinderbouillon und gegrillter Octopus. Im „Hollerkoch“(Gersthofer Straße 14, Währing) setzt Markus Krapfenbauer gerne auf das, was schon auf der Karte „lässig“klingt. Danach sollen seine Gerichte auch schön präsentiert werden und natürlich gut schmecken. Im Fall des Beef Avocado Tatar funktioniert das großartig: Das magere Fleisch und die fette Frucht harmonieren perfekt. Der gegrillte Octopus ist butterweich und knusprig zugleich, aber leider fehlt massiv Säure. Und das 24 Stunden in Buttermilch eingelegte Backhendl wäre wahrscheinlich großartiger gewesen, wenn die Panier nicht leicht angebrannt gewesen wäre. Das Beef Avocado Tatar und die nette Pergola im Hof sind aber schon allein auf jeden Fall einen Besuch wert
Was Komponist und Student Roman Rollan (29, Name geändert) tut, sorgt in der Wirtschaftskammer für Misstöne: Er führt Klassikfans zu den Gräbern verstorbener Komponisten. Eine Lizenz hat er nicht: „Für mich ist das mehr ein Hobby, warum soll ich einen Gewerbeschein lösen und eine teure Ausbildung machen?“Oft habe er nur ein bis zwei Buchungen pro Woche. „Da kommen nur 50 Euro zusammen.“
Gerti Schmidt von den Wiener Fremdenführern sieht das anders: „Diese illegalen Fremdenführer sind nicht ausgebildet“, ärgert sie sich. Das Schlimmste dabei sei, dass sie über keine Erste-Hilfe-Ausbildung verfügen. „Hier geht es um die Sicherheit der Gäste“, ärgert sich Schmidt.
Darum bläst die Wirtschaftskammer jetzt mit dem Marktamt zum Halali auf die „schwarzen Schafe“. Bilanz: 2019 gab es insgesamt 186 Kontrollen, dabei wurden zehn „illegale“Fremdenführer geschnappt