Bus ohne Fahrer: Erster Unfall
■ Fußgängerin (28) gerammt und verletzt ■ Stadt stoppt Testlauf
Eine 28-Jährige kollidierte Donnerstagvormittag mit einem selbstfahrenden E-Bus in der Seestadt (Donaustadt). Wegen des Unfalls wird das Prestige-Projekt vorerst auf Eis gelegt.
Am 6. Juni präsentierten die Wiener Linien noch voller Stolz die ersten zwei selbstfahrenden Elektro-Busse der Stadt. Sie fuhren seither zehn Stationen rund um die U2-Station Seestadt an – problemlos.
Das Experiment ist aber nach dem gestrigen Unfall bis auf Weiteres auf Eis gelegt: „Bis der Vorfall geklärt ist, bleiben die Busse in der Garage“, erklärt Barbara Pertl
von den Wiener Linien. Ihren Angaben zufolge wollte eine Passantin die wenig befahrene Ilse-Arlt-Straße von links nach rechts queren. Durch Handy und Kopfhörer sei sie aber abgelenkt gewesen, habe den herannahenden Bus nicht bemerkt. Direkt vor der Hausnummer 42 kam es daher zum Unfall. Obwohl das mit mehreren Sensoren ausgestattete Gefährt mit rund 12 km/h eher gemütlich – und in der Testphase sogar mit einem „Operator“an Bord – unterwegs ist, kam es zum Zusammenstoß: „ Da der Operator seitlich zur Fahrtrichtung sitzt, sah er sie über die linke Schulter nicht rechtzeitig“, so Pertl zu „Heute“. Auch die Sensoren des selbstfahrenden Busses erkannten die Frau nicht.
Laut der Wiener Berufsrettung ist bei der Kollision nicht viel passiert: „ Die Frau erlitt Abschürfungen an den Knien. Eine Einlieferung ins Spital lehnte sie ab.“
Nachbar Roland P., der kurz nach dem Zusammenstoß am Unfallort war, sieht das anders. Er sagt zu „Heute“: „ Sie blutete stark. Außerdem war sie sichtlich benommen.“