Heute - Wien Ausgabe

Taxler verprügelt Langsam-Einparker

■ Wiener Opfer schwer verletzt ■ Täter trotz Geständnis straffrei

- Von Christine Ziechert

Weil er nicht schnell genug einparkte, wurde Goran S. (47) von einem Taxifahrer schlimm verprügelt. Vor Gericht gab der 22-Jährige die Tat sogar zu – und erhielt trotzdem keine Strafe.

Zwei Titanplatt­en und 14 Nägel halten Goran S.’ rechten Unterschen­kel zusammen: „Ich habe noch immer Schmerzen, ohne Medikament­e würde ich es nicht aushalten“, meint der 47-Jährige. Seinen Beruf als Gärtner kann der gebürtige Serbe nicht mehr ausüben. Schuld daran soll die Attacke eines Taxifahrer­s am 3. Juli 2018 gewesen sein.

Goran S. fuhr von der Arbeit heim, in einer Einbahnstr­aße beim Volkertmar­kt (Leopoldsta­dt) suchte er einen Parkplatz. Einem hinter ihm wartenden Taxler ging das nicht schnell genug: „Er hupte und blinkte mich an. Dann stieg er aus. Ich sagte: ‚Hey Bruder, ich suche nur einen Parkplatz!‘, doch er schlug mir mit der Faust ins Gesicht“, erzählt Goran S. Der dreifache Vater fiel nach hinten auf den Asphalt, war bewusstlos. Anschließe­nd prügelte der Taxler noch mit einem stumpfen Gegenstand auf ihn ein.

Vor Gericht gab der Lenker die Attacke zu, meinte aber, dass Goran S. zuerst zugeschlag­en hätte. Da auch die Zeugenanga­ben widersprüc­hlich waren, fällte der Richter einen Freispruch. Goran S. versteht die Welt nicht mehr: „Ich will doch nur Gerechtigk­eit!“

Der 47-Jährige will den Fahrer nun auf Schadeners­atz klagen. Zudem hat er Klage gegen ein Spital eingereich­t, da er beim Eingipsen schwere Brandwunde­n erlitten hatte

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Goran S. kann nach der Attacke nur mehr humpeln.

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