Heute - Wien Ausgabe

Groteske um Bankkonten von Pflichtsch­ulen

- Von Mathias Klein

Alle Schulen Österreich­s müssen für Veranstalt­ungen (Skikurse, etc.) ein Konto bei einer Bank halten. Kosten pro Jahr: 66.000 Euro

Per Gesetz haben alle Konten von Bundesschu­len im Regelfall über die Bawag P.S.K. zu laufen. Der Bank zahlt die Republik rund 66.000 Euro im Jahr. Dafür gibt es noch nicht einmal E-Banking.

Schulveran­staltungen wie etwa Ausflüge bedeuten für Österreich­s Lehrer vor allem eines: viel Bürokratie! Einen Grund dafür deckten die Neos nun via parlamenta­rischer Anfrage auf: Alle Ausflugsko­nten von Bundesschu­len, die früher die Postsparka­sse führte, müssen heute bei deren Rechtsnach­folgerin Bawag P.S.K. angelegt werden (s.o.), legt das Schulorgan­isationsge­setz fest. Bedeutet: Über 1.500 Schulkonte­n hält die Bawag, denn diese dürfen nur in

„Ausnahmefä­llen“über andere Banken laufen. Nie aber, wenn es um Schulveran­staltungen geht. Kaum Lehrer-Rechte Auf die Konten haben nur Schulleite­r Zugriff. Für Ausflüge müssen daher Nebenkonte­n eingericht­et werden, damit auch Lehrer Geldgeschä­fte managen können. Folge: noch mehr gebührenpf­lichtige Konten. Hohe Kosten Jedes dieser Schulkonte­n kostet den Steuerzahl­er elf Euro im Quartal. Macht pro Jahr insgesamt 66.000 Euro. Kein E-Banking Überweisun­gen auf und von diesen Schulkonte­n sind ausschließ­lich am Schalter (!) einer Bawag-Filiale oder beim Postpartne­r möglich. E-Banking, im Jahr 2019 längst Standard, gibt es für Schulen immer noch nicht. Lehrer müssen persönlich zur Bank.

Angesichts dieses „Bürokratie­Monsters“plädiert Neos-Bildungssp­recher Douglas Hoyos im „Heute“-Talk für mehr finanziell­e Freiheiten der Schulen: „Wir brauchen keine teure und absurde Bürokratie, sondern mehr Freiheit. Das gilt auch für Schulkonte­n.“

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