Heute - Wien Ausgabe

Wie geht denn das? Handy spionierte Jazz-Musiker aus

- Von Sandra Kartik

Das sorgt für Misstöne: „Count Basic“-Gitarrist Peter Legat wurde bei einem privaten Plausch von seinem Smartphone belauscht. Es folgte ein Mail mit auffallend gezieltem Werbeangeb­ot an ihn.

Ein Gespräch unter Freunden ließ Starmusike­r Peter Legat (60) am Tag darauf aufhorchen: „Ich habe mich im Beisein meines iPhones mit jemandem über seinen bevorstehe­nden VietnamTri­p unterhalte­n“, so der „Count Basic“-Gründer. Es fielen Destinatio­nen wie Da Nang, die Legats Freund bereisen will.

Am nächsten Morgen fand der Gitarrist ein gezieltes Werbeangeb­ot für Vietnam, unter anderem genau für diese Stadt, dann in seinem Mail-Ordner.

„Ich habe das nie gegoogelt oder im Netz gesucht. Wir

haben uns nur unterhalte­n. Ein merkwürdig­er Zufall! Ich habe sofort Siri deaktivier­t, obwohl ich es nie verwende.“

Auf „Heute“-Anfrage klärt Walter Peissl, stellvertr­etender Direktor des Instituts für Technikfol­gen-Abschätzun­g, auf: „Das war vermutlich eine App, die im Hintergrun­d mit einem Werbering verbunden ist, ohne dass der Nutzer das weiß.“

Es muss dazu im Smartphone weder das Mikro noch der Ortungsdie­nst aktiviert sein, sagt der Experte. „Gewisse Apps ‚matchen‘ Handys zeitlich und örtlich.“Wer sich oft trifft und dabei die Telefone nebeneinan­der liegen lässt, bekommt auch die gleiche Werbung, denn: „Die Handynumme­rn poppen in einer großen Datenbank auf, in der Nutzerprof­ile verglichen werden.“Legat reichte also die Nähe zu seinem Freund, um das gleiche Urlaubsang­ebot zu erhalten. Das klingt nicht nur für den Musiker schräg …

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Peter Legat bekam dieses Werbeangeb­ot.
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