Polit-show wurde zu „Show-politik“
Alle da, selbst der Kunst-elefant aus den Sommergesprächen. Für Ö1 und ORF III versammelten sich die Parteispitzen gestern Abend zur ersten Elefantenrunde. Es ging emotional zu, ein Thema fehlte: Migration.
„Keine Monologe, keine Referate“, gab Moderator Klaus Webhofer als Spielregeln vor. Sebastian Kurz (VP), Pamela Rendi-wagner (SP), Norbert Hofer (FP), Beate Meinl-reisinger (Neos), Werner Kogler (Grüne) und Peter Pilz hielten sich im Wiener Radiokulturhaus bedingt daran. Zum Start ging es – wieder einmal – ums
Ibiza-video. Rendi-wagner sagt, sie habe gewusst, dass ihr das „nicht viel bringen“werde.
Als Kurz Kickl attackiert, schaltet sich die Sp-chefin ein: „Das ist ja wie eine Paartherapie hier.“Dann geht Pilz auf den Ex-kanzler los. Der kontert: „Pilz, wie er leibt und lebt. Mal schauen, ob wir ihn vermissen, wenn er nach der Wahl nicht mehr im Parlament ist.“
Dann geht es um das Thema Parteienfinanzierung. Kurz erneuert, dass „seine“VP und die Neos das Gesetz schon längst erneuern wollten. „Paralleluniversum Kurz“, entfährt es der Neos-chefin. auch Kogler mengt sich ein: „Alles, was Strache und FPÖ angekündigt haben, haben die Türkisen ja umgesetzt.“
Es folgt Klimaschutz. „Hirnrissig“nennt Kogler die „Milliarden für den Autobahnausbau“. „Auch E-autos brauchen Autobahnen“, sagt Hofer. Ob Tempo 140 jegliche Klimapolitik konterkariere, fragt Moderator Klaus Webhofer. Hofer wird grantig: „Für welche Partei sind sie denn heute hier, Herr Webhofer?“Der kontert. Hofer habe bewiesen, dass er „nicht immer der Nette“sei.
Beim Thema Pflege engagieren sich alle. „Showpolitik“, bilanziert Meinl-reisinger.
Am Ende: Koalitionsvarianten. Als Kurz länger antworten will, schneidet ihm Webhofer das Wort ab: „Okay, da kommt also keine Antwort mehr.“Vorhang