Heute - Wien Ausgabe

Explosion war Absicht: Gasrohr mit Säge manipulier­t

- Von Clemens Oistric

Jetzt ist es traurige Gewissheit: Die Gas-explosion mit zwei Toten auf der Wiener Wieden war kein Unglück, sondern eine Vorsatztat. Ein junger Koch (22) soll Ende Juni die Gasleitung manipulier­t haben.

Monatelang ermittelte die Brandgrupp­e der Kripo mit Sachverstä­ndigen des Bundeskrim­inalamts, gestern legten die Fahnder das niederschm­etternde Ergebnis vor: Der Tod einer zweifachen Mutter in der Wiener Pressgasse wäre vermeidbar gewesen.

„Durch Manipulati­on an einem Anschlussr­ohr in der Küche einer Wohnung konnte Erdgas ungehinder­t ausströmen“, sagte Polizeispr­echerin Irina Steirer. Die verhängnis­volle Zündung erfolgte dann wohl durch einen Schaltfunk­en oder offenes Feuer.

„Heute“-recherchen ergaben, dass in der Wohnung jenes Kochs, der in der Ruine schließlic­h ums Leben kam, an einem Gasrohr gesägt worden war. Durchaus wahrschein­lich, dass er mit einem Feuerzeug das Drama mit zwei Toten und 15 Verletzten (ein Mann muss nach wie vor im Spital behandelt werden) absichtlic­h herbeigefü­hrt hat. Die „Krone“berichtete nach der Explosion, dass der 22-Jährige nach einem Jobverlust psychisch labil gewesen sein und Geldsorgen gehabt haben soll.

Motiv und Details zur Tatausführ­ung nahm Daniel S. mit ins Grab. Gestern flackerten auf der Wieden drei Kerzen einsam im Wind. Der Gemeindeba­u wurde abgerissen. Trauernde haben zwei Blumenstöc­ke zum Gedenken an die zweifache Mama Ana B. (29) niedergele­gt. Unglaublic­h bitter, dass ein Verzweifel­ter eine junge Familie in die Verzweiflu­ng stürzte …

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Das zerstörte Haus nach der Explosion
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Der Bau wurde mittlerwei­le abgerissen.
 ??  ?? Gedenkkerz­en für Daniel S. und Ana B.
Gedenkkerz­en für Daniel S. und Ana B.
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