Türsteher half Frau: „Dafür bezahlte ich fast mit dem Leben“
Zivilcourage hätte Markus H. (38) am Sonntag in Wr. Neustadt fast das Leben gekostet. Der Türsteher außer Dienst rettete eine Frau vor einem zudringlichen Syrer. Die Rache war ein böser Halsstich.
Dass Markus H. dem Tod nur um Haaresbreite entronnen ist, davon war am Montag im Landesklinikum Wr. Neustadt (NÖ) kaum etwas zu bemerken: Ruhig, mit modischen weißen Sneakers an den Füßen, Verband am Hals und Vakuumpumpe für eine bessere Wundheilung stellte er trocken fest: „Fünf Millimeter weiter rechts und die Halsschlagader wäre durchtrennt gewesen.“
Der Schlosser und nebenberufliche Security blieb Sonntagvormittag noch außer Dienst im After-hour-café „Premiere“. Dabei
wurde er Zeuge unschöner Szenen: Ein junger Gast schlug eine Frau, weil diese ihn abblitzen hatte lassen. Markus H. zögerte nicht und warf Abdullah S. (21) hinaus.
Vor der Türe des Lokals ging es blitzschnell. „Er spürte nur noch das warme Blut den Hals und die Schulter runterlaufen“, so Opferanwalt Wolfgang Blaschitz. In Sekundenschnelle soll der gekränkte Asylwerber dem dreifachen Vater die Klinge eines Klappmessers in den Hals gerammt haben.
Abdullah S. rannte weg, direkt in die Arme der Polizisten. Der Verdächtige leugnet die Tat, es gilt die Unschuldsvermutung. Vom Türsteher-job hat Markus H. nun vorerst genug. „Einige Tage muss er noch im Spital bleiben. Dann werden wir Schmerzensgeld über den Opferfonds fordern. Denn beim Syrer wird eher nichts zu holen sein“, so Blaschitz