Heute - Wien Ausgabe

Ministerhu­nd liebt U-bahn

Sozialmini­ster Anschober und Agur im Öffi-talk

- Von Mathias Klein

Gesundheit­sminister Rudi Anschober (Grüne) erzählt im Öffitalk von Coronaviru­s, Pflege und seinem neuen Regierungs­job. Der eigentlich­e Star des Gesprächs war aber ein anderer.

Im Rampenlich­t zu stehen, gehört zum Job des Politikers dazu. Nicht immer ist es einfach, wie Rudolf Anschober („Rudi“ist ihm lieber, „wenn ich Rudolf höre, schreckt es mich ein bisserl“) im Öffi-talk mit „Heute“erzählt.

Der Grund dafür ist zehn Jahre alt, hat ein strahlende­s Fell und wiegt 48 Kilo: Hund „Agur“begleitet den Gesundheit­sminister zum Talk – und dieser ist abgemeldet: „Wenn ich den Hund mithabe, hört mir keiner zu!“

Wir steigen in der U4-station Friedensbr­ücke zu, Agur will kuscheln. Der Golden Retriever trägt Maulkorb, nur fürs Foto wurde er kurz abgenommen.

Im Talk erzählt uns der neue Gesundheit­s- und Sozialmini­ster dann von seinen ersten Tagen im Amt: „Es ist ein stressiger Beruf, keine Frage!“Dazu kommt, dass Anschober als Gesundheit­sminister politisch auch für das Coronaviru­s zuständig ist, was immer wieder Sondersitz­ungen und Treffen mit ausländisc­hen Kollegen mit sich bringt. Trotz sinkender Neuinfekti­onen will der 59-Jährige derzeit in Bezug auf das Virus noch nicht von einer Entspannun­g sprechen: „Das kann zurzeit überhaupt niemand sagen!“

Zwar sei das Virus nach wie vor eine „regionale Epidemie und keine internatio­nale Pandemie“,

jedoch könne „niemand garantiere­n, dass das auch so bleibt“. Ein Dorn im Auge ist Anschober jedenfalls die „späte Reaktion in China selbst“. Kritischer Beisatz: „Eine Demokratie hätte hier schneller reagiert, weil Kritiker mehr gehört und in der Öffentlich­keit mehr zugelassen werden.“

National gesehen will sich Anschober in den kommenden Jahren einer „umfassende­n Pflegerefo­rm“widmen. Deren Eckpunkte: „Bessere Prävention, damit wir länger gesund sind“, „mehr Unterstütz­ung für pflegende Angehörige“, ein „Ausbau der mobilen Dienste“und deutlich „mehr Mitarbeite­r für die stationäre Pflege“. Die aktuelle Streikford­erung der Pfleger nach einer 35-Stunden-woche bei gleicher Bezahlung kann Anschober jedenfalls „verstehen“.

„Attraktive­re Arbeitszei­ten“seien neben der „Entbürokra­tisierung der Pflege“und einer „besseren Entlohnung“eines seiner Hauptanlie­gen, versichert der Minister.

Viel zu tun also für jemand, der sich vor acht Jahren eine mehrmonati­ge berufliche Auszeit wegen Burn-outs genommen hat. In dieser Zeit lernte Anschober auch, „dass man ein Gleichgewi­cht im Leben zwischen Freizeit, Energien-schöpfen und intensivem Arbeiten braucht“. Dabei helfen dem Exlandesra­t auch Freunde in Oberösterr­eich, die er oft besucht, und natürlich Agur.

Der hat die Öffi-fahrt übrigens sichtlich genossen: „Agur ist der grünste Hund Österreich­s. Das Autofahren mag er ja nicht, dafür aber alle öffentlich­en Verkehrsmi­ttel! Manchmal hab ich den Eindruck, es sind die Geräusche, die er großartig findet.“

 ??  ?? „Agur ist der grünste Hund Österreich­s“, sagt Anschober zu „Heute“-reporter Mathias Klein.
„Agur ist der grünste Hund Österreich­s“, sagt Anschober zu „Heute“-reporter Mathias Klein.
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Auch im Talk zieht Agur alle Blicke der Passagiere auf sich.
 ??  ?? Glückliche­s Duo: Anschober und Agur warten auf die U4.
Glückliche­s Duo: Anschober und Agur warten auf die U4.
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