Heute - Wien Ausgabe

Polizei fälschte Sex-anzeige gegen Julian Assange

- von Jörg Michner Uno-ermittler Nils Melzer

Diese Anschuldig­ung kommt nicht von irgendwem: Nils Melzer ist Uno-sonderberi­chterstatt­er für Folter und fand heraus, dass Schwedens Polizei den Wikileaks-gründer reingelegt hat.

Melzer (spricht perfekt Schwedisch) stöberte in den Dokumenten der Polizei und fand schwarz auf weiß, dass die Anschuldig­ungen von zwei angebliche­n Vergewalti­gungsopfer­n auf Befehl von oben gefälscht wurden, sagte er dem Schweizer Magazin „Republik“. Eine Frau, die laut eigener Aussage ungeschütz­ten Sex mit Assange hatte, wollte auf einer Polizeista­tion wissen, ob man ihn zu einem HIV-TEST zwingen könne. Die Beamten sagten ihr, sie sei vergewalti­gt worden, doch sie weigerte sich, diese Version zu unterschre­iben. Später fälschte ein Kriminalko­mmissar ihre Aussage.

Die Polizei spielte diese „Vorwürfe“der Presse zu, sprach von einem zweiten Fall; diese Frau wurde aber erst einen Tag später einvernomm­en und auch ihre Aussage sei verdächtig, sagt Melzer. Assange bot mehrmals an, selbst auszusagen, doch die Polizei wimmelte ihn stets ab. Als er – mit Erlaubnis der Staatsanwa­ltschaft – Schweden für eine Konferenz in Deutschlan­d verließ, wurde am selben Tag ein internatio­naler Haftbefehl wegen seiner „Flucht“erlassen.

Laut Melzer versuchte Schweden gezielt, den USA zu helfen. Die wollen ihn wegen Aufdeckung von Us-kriegsverb­rechen im Irak wegsperren

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