Prietl vom Patienten zum ÖFB-STAR: „Mattersburg hat Nerv totgespritzt“
Super-„ösi“Manuel Prietl! Der 28-jährige Steirer führt mit Bielefeld die zweite deutsche Liga an – vor den Giganten HSV und Stuttgart. Der „kicker“kürte ihn zum besten defensiven Mittelfeldmann der Hinrunde. Ein kleines Wunder! Vor sechs Jahren stand der Öfb-legionär kurz vor dem Karriereende. Im „Heute“-gespräch erzählt Prietl seine unglaubliche Geschichte.
„Es war 2014 nach dem Abstieg mit Mattersburg. Ich erlitt einen Muskelfaserriss, eigentlich keine große Sache. Doch weil die Situation im Verein nicht einfach war, ließ ich mich immer wieder fit spritzen, machte Spiel um Spiel.
Ich war ein bisschen naiv, konnte nicht Nein sagen.“Die Folgen waren dramatisch. „Am Ende waren die Nervenstränge fast totgespritzt. Ich konnte meinen
Spann nicht mehr stabilisieren,
der Muskel war wie gelähmt. Der Physio sagte: ‚Wenn das Gefühl nicht zurückkommt, war es das mit Profi-fußball.‘“
Doch Prietl kämpfte, fand in Salzburg einen anderen Therapeuten. „Der hat mich nach einigen Monaten wieder auf die Beine bekommen. In dieser Zeit habe ich gelernt, ein richtiger Profi zu sein, habe mich mit Ernährung und Regeneration befasst.“
Es folgte der Wiederaufstieg – und 2015 der Wechsel nach Bielefeld. „Bis auf Seen und Berge gibt es hier alles“, sagt der laufstarke Fan von Yaya Toure. Bei der Arminia mauserte sich Prietl längst zum Fanliebling. „Die Stadt lebt extrem mit dem Klub mit. Ich werde sogar um Fotos gefragt, wenn ich am Abend mit Kapuze einkaufen gehe.“In Österreich ist das nicht so. „Es stört mich aber nicht, dass ich unter dem Radar laufe.“Das würde sich bei einem Anruf von Öfb-teamchef Franco Foda rasch ändern. „Man träumt davon, aber realistisch gesehen wird es schwer.“
„Daheim laufe ich unter dem Radar“Bielefeld-legionär Prietl