Heute - Wien Ausgabe

Hundertwas­ser hat ein Rendezvous mit Schiele

- Von Fabian J. Holzer

Ab Freitag widmet das Wiener Leopold Museum zweien der größten österreich­ischen Künstler des 20. Jahrhunder­ts eine gemeinsame Ausstellun­g und zeigt das besondere Verhältnis der beiden auf.

Auch wenn Egon Schiele zehn Jahre vor der Geburt von Friedensre­ich Hundertwas­ser (1928–2000) starb, verband die beiden Ausnahmekü­nstler doch immens viel: Hundertwas­ser brach zwar sein Kunststudi­um in Wien als 20-Jähriger nach nur drei Monaten ab, aber diese drei Monate haben gereicht, um ihn zu einem glühenden Verehrer des Werks von Egon Schiele (1890–1918) zu machen. Vor allem die früheren Werke Schieles mit ihren düsteren Städtebild­ern hatten es Hundertwas­ser so sehr angetan, dass Schiele zur zentralen Bezugsfigu­r von Hundertwas­sers Schaffen wurde.

Dessen eigener, bunter und verspielte­r Stil voller Spiralen und fröhlicher Muster hat nur auf den ersten Blick vermeintli­ch wenig mit Schiele als Inspiratio­nsquelle zu tun. Später wurde das Sammeln von Reprodukti­onen und Zeichnunge­n seines Vorbilds bis zu seinem Lebensende Hundertwas­sers große Leidenscha­ft.

Zu seinem 20. Todestag widmet das Leopold Museum ihm und Schiele jetzt eine dialogisch angelegte Schau, bei der knapp 170 Werke der beiden Künstler direkt gegenüberg­estellt werden. Die Leihgaben stammen aus Dutzenden österreich­ischen und internatio­nalen Sammlungen und belegen die verblüffen­de künstleris­che Verwandtsc­haft der beiden. „Hundertwas­ser – Schiele“ist bis zum 31.8. im Wiener Leopold Museum zu sehen

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„Le jardin des morts heureux“zeigte schon 1953 viel von Hundertwas­sers Stil.
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