Heute - Wien Ausgabe

Missbrauch­s-vorwürfe: Cellist blitzt mit Klage bei Gericht ab

- Von Christine Ziechert

Ein Professor soll Studenten sexuell belästigt haben – er wurde im April 2018 von der Universitä­t für Musik und darstellen­de Kunst fristlos entlassen. Er klagte – und musste nun eine Schlappe einstecken.

Brisante Verhandlun­g gestern am Arbeits- und Sozialgeri­cht in Alsergrund: Jener Cello-professor (53), der mehrere junge männliche Studenten der Universitä­t für Musik und darstellen­de Kunst (mdw) sexuell belästigt bzw. missbrauch­t haben soll (der

Fall flog im April 2018 auf, „Heute“berichtete), klagte gegen seine fristlose Entlassung.

Der Musiker – er ist auch Solocellis­t bei den Wiener Philharmon­ikern – hatte sich mit der mdw im Oktober 2018 auf einen

Vergleich geeinigt. Nach 16 Monaten wollte er aber nun die Verhandlun­g fortsetzen – biss bei Richterin Brigitte Erhart allerdings auf Granit. Aufgrund der langen Zeitspanne wurde der Antrag auf Fortsetzun­g abgewiesen, die Entlassung bleibt somit aufrecht.

Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräf­tig, der Cellist kann berufen.

Interessan­tes Detail:

Auf die Frage, warum er nach dieser langen

Zeit die Verhandlun­g weiterführ­en wollte, meinte der Cellist: „Staatsoper­n-direktor Meyer hat mich ersucht, das Verfahren so lange nicht fortzusetz­en, bis seine Funktionsp­eriode abgeschlos­sen ist.“Meyer dementiert dies auf „Heute“-nachfrage, er lässt rechtliche Schritte prüfen

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Der Cellist soll Studenten der mdw belästigt haben.

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