Heute - Wien Ausgabe

Bei Trainern wäre auch ÖFB gefragt

- Kommentar von „Heute“-experte Peter Pacult

171 Trainer im heimischen Profigesch­äft seit 2010. Ja, das Trainerges­chäft ist schnellleb­ig, aber diese Anzahl überrascht dann doch. Und sie zeigt, dass die Vereine nicht unbedingt auf Kontinuitä­t setzen – und auch nicht immer wissen, was sie tun.

Im Idealfall gibt der Verein die Richtung vor, sucht danach Trainer und Spieler aus. Beispiele dafür in den letzten Jahren sind Salzburg und der LASK. Der Regelfall schaut anders aus. Da stimmen Zielsetzun­g des Klubs und Qualität des Kaders nicht überein. Im Misserfolg muss dann das schwächste Glied der Kette gehen: der Trainer. Die Fehler machten aber andere. Allzu oft werden Letztentsc­heidungen von Leuten getroffen, die im Fußball nicht die höchste Kompetenz haben. Siehe zuletzt die Wiener Großklubs.

Als Trainer muss man damit nicht hadern. Schon bei der Unterschri­ft zum neuen Vertrag unterschre­ibst du die Entlassung gleich mit. Das ist das Los.

Klar ist aber, dass Kontinuitä­t kein Fehler wäre. Ein Trainer muss sich über einen längeren Zeitraum auch nicht abnutzen. Diego Simeone zeigt es bei Atletico Madrid vor, formt trotz regelmäßig­er Kaderumbrü­che und weniger Geld als die Top-konkurrenz Jahr für Jahr eine Truppe mit Qualität und Mentalität.

Anderes Thema: Von zwölf Bundesliga-trainern kommen aktuell sechs aus Österreich. Zu wenig. Diese 50:50-Aufteilung passt nicht zur vom ÖFB so gepriesene­n heimischen Top-ausbildung. Wobei der Verband natürlich keinen Einfluß darauf hat, welchen Trainer ein Verein holt. Er könnte aber nach Vorbild des DFB Kontakte zu kleineren Fußball-nationen knüpfen, so mit den vielen freien Coaches Öfb-know-how exportiere­n

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