Heute - Wien Ausgabe

Frau (29) wurde missbrauch­t: „Der Täter soll jetzt bezahlen“

- Von Amra Duric

Der Fall von Sabine K. (Name geändert) ging jahrelang durch die Medien. Ihr Peiniger hatte sich vor seiner Haftstrafe gedrückt, kam mit einer Fußfessel davon. Nun fordert die 29-Jährige Schadeners­atz.

Mit 15 Jahren wurde sie von einem Hundetrain­er mehrfach vergewalti­gt, seine Ehefrau lag im Bett daneben und will nichts davon gewusst haben. Der Täter wurde zu zwei Jahren teilbeding­ter

Haft verurteilt, musste aber keinen Tag im Gefängnis sitzen. Stattdesse­n bekam er eine Fußfessel, was für Entrüstung sorgte und sogar zu einer Gesetzesän­derung führte.

Der knapp 60-Jährige muss heute in Salzburg erneut zu dem furchtbare­n Fall aussagen. Denn: Sabine K. fordert zivilrecht­lich 15.000 Euro Schadeners­atz. „Nach den Taten konnte ich die Schule nicht abschließe­n und bin arbeitsunf­ähig“, erzählt die gebrochene Salzburger­in, die Ärztin werden wollte, im Gespräch mit „Heute“. „Ich bin seit Jahren in Therapie, leide an Schlafstör­ungen, Panikattac­ken, Essstörung­en und muss Medikament­e gegen Depression­en nehmen.“

Aufgrund der erlebten Traumata muss die junge Frau morgen in Salzburg ihrem Peiniger zumindest nicht in die Augen blicken. „In einer vorherigen Verhandlun­g hat er (Anm.: der Täter) mir einen Vergleich in Höhe von 2.500 Euro angeboten. Er bestreitet noch immer alles und sagt, dass er unschuldig ist.“

Wieviel Sabine K. tatsächlic­h zusteht, wird ein Gutachter errechnen. Ob die Salzburger­in jemals Geld sehen wird, ist jedoch ungewiss. „Er hat bereits erklärt, dass es bei ihm nichts zu holen gibt.“

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Der Vergewalti­gungsproze­ss sorgte 2012 für Aufregung.

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