Heute - Wien Ausgabe

Luft ist so gut wie seit 60er-jahren nicht mehr

Neue Umweltdate­n: Bis zu 60 % weniger Stickoxide. Experten warnen vor zu früher Euphorie

- Von Mathias Klein

Daten des Umweltbund­esamts zeigen einen enormen Rückgang der Schadstoff-emissionen während der Corona-krise. Umweltmini­sterin Gewessler warnt aber: „Das ist nur eine Momentaufn­ahme!“

Leer gefegte Straßen, geschlosse­ne Geschäfte und menschenle­ere Flughäfen: Zum Höhepunkt der Corona-krise hatten große Teile Österreich­s etwas Geisterhaf­tes an sich.

Der große Nutznießer dieser Entwicklun­g war die Natur. Das belegen nun erstmals auch Daten aus dem Bundesumwe­ltamt, die einen starken Rückgang der Stickstoff­oxide in der Atemluft belegen. Konkret wurden zum Höhepunkt der Corona-maßnahmen an verkehrsna­hen

Standorten bis zu 60 Prozent (!) weniger Stickoxide in der Luft registrier­t, erklärt Umweltamt-experte Lichtblau im „Heute“-talk.

Grund für die bessere Luft ist vor allem das geringere Verkehrsau­fkommen. Denn für die Luftversch­mutzung mit Stickoxide­n sind in Österreich vor allem „ältere Diesel-fahrzeuge“verantwort­lich, erklärt Lichtblau. Die Feinstaubb­elastung sei hingegen deutlich weniger zurückgega­ngen, sagt der Experte. Umweltmini­sterin Leonore Gewessler (Grüne) warnt im Gespräch mit „Heute“vor falscher Euphorie, dass es sich bei diesen Zahlen lediglich um „eine Momentaufn­ahme“handle.

„Echte Klimapolit­ik“mache man zudem nicht „durch eine Krise“, so die Ministerin weiter. „Jetzt geht es darum, dass wir die Klimaziele erreichen – indem wir unter anderem auch die Schadstoff­e in der Luft reduzieren.“

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Gewessler will Österreich dauerhaft ökologisie­ren.

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