Heute - Wien Ausgabe

Strache will Ibiza-video sehen, aber nicht den anderen zeigen

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Ex-fp-chef Strache ist, anders als alle Parteien, gegen eine Veröffentl­ichung des kompletten Ibiza-videos. Er will nicht, dass Betroffene hören, welche „grausliche­n Gerüchte“er über sie verbreitet­e.

In den vergangene­n Monaten hatte Ex-fp-chef Heinz-christian Strache mehrfach die Veröffentl­ichung des kompletten Ibiza-videos verlangt. Doch jetzt, wo es den Ermittlern der Soko Ibiza tatsächlic­h gelang, das

gesamte Videomater­ial sicherzust­ellen, gab es bei Strache augenschei­nlich einen Sinneswand­el.

Denn nun pocht er darauf, dass das Video aus Rücksicht auf die Gefühle derjenigen nicht gezeigt wird, über die er in der Ibiza-villa laut eigener Darstellun­g „hässliche, ungeprüfte und grausliche Gerüchte“verbreitet hatte. Strache selbst will es sich allerdings komplett ansehen.

Die Parlaments­parteien pochen hingegen auf eine möglichst schnelle Übergabe des Videos an den U-ausschuss. Die FPÖ will das ganze zwölfstünd­ige Video gleich in der ersten Sitzung des Ibiza-u-ausschusse­s ausstrahle­n lassen. Unterstütz­ung erhalten die Blauen dabei von Ausschussv­orsitzende­m Wolfgang Sobotka (ÖVP). Der sagte in Ö1, dass es durchaus „Sinn“machen würde, das ganze Video zu sehen.

Diesem Vorhaben könnte das Bundeskrim­inalamt einen Strich durch die Rechnung machen. Denn laut Bka-sprecher Vinzenz Kriegs-au handelt es sich beim Ibiza-video eben um „kein Homevideo von einer Hochzeit“, die Auswertung würde dauern. Aktuell seien die Ermittler noch mit der „Sichtung und Verschrift­lichung“des Videos beschäftig­t: „Es gibt auch Normen, die erfüllt werden müssen.“

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 ??  ?? Strache in den neuen Daöräumen in der Ebendorfer­straße (Wiener City). Die FPÖ residiert im selben Haus.
Auf diese Frau fiel Strache in Ibiza rein.
Strache in den neuen Daöräumen in der Ebendorfer­straße (Wiener City). Die FPÖ residiert im selben Haus. Auf diese Frau fiel Strache in Ibiza rein.

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