Heute - Wien Ausgabe

„Ich wartete 10 Tage auf Corona-ergebnis“

■ Behörden-groteske um Studenten ■ Jetzt jobbt er im Krisenstab

- Von Armin Bach

Zehn bange Tage. Zehn Tage, in denen Franz N. (21) nach einem Urlaub im Ausland in häuslicher Isolation war. Keiner wollte ihm sagen, ob er Corona hat. Grund: eine Behörden-groteske.

Vor zwei Wochen war Franz N. (21) aus Wien mit elf Freunden in Tschechien. Ein entspannte­r Bootsausfl­ug am Moldaustau­see. Was dann folgte, war für den Oberösterr­eicher, der in Wien studiert, deutlich unentspann­ter:

Er bekam Husten, Schnupfen – rief bei der Hotline 1450 an.

„Wir wollten auf Nummer sicher gehen“, so sein Vater Franz N. (61) aus Pasching (Linz-land) im Telefonat mit „Heute“. Es wurde ein Abstrich gemacht, der

21-Jährige hoffte auf ein rasches Ergebnis. Aber: Es kam nichts.

„Unser Sohn war sofort in Isolation. Wir haben im Keller eine Einliegerw­ohnung. Dort war er untergebra­cht“, so sein Vater. Tage vergingen. Schließlic­h rief die Familie die BH Linz-land an.

Die verwies auf Wien, weil dort der Hauptwohns­itz von N. ist. Der Wiener Magistrat spielte den Ball zurück an Linz-land, weil dort der Test gemacht worden war. Das ging zehn Tage lang so hin und her. Nun ist klar: Der Test muss negativ gewesen sein.

„Wäre er positiv gewesen, wäre N. innerhalb von 12 Stunden kontaktier­t worden“, so der Krisenstab des Landes OÖ zum ORF.

Darum darf N. (21) jetzt seinen Ferialjob antreten – ausgerechn­et beim Corona-krisenstab. „Dort muss er wohl seinen eigenen Fall bearbeiten“, scherzt der Vater

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Franz N.
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Franz N. (21, r.) mit seinen Papa

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