„Grüne sind dort, wo sie hingehören“
Werner Kogler im Orf-sommergespräch
Es war sein erstes Sommergespräch, Werner Kogler hatte sich den ganzen Montag darauf vorbereitet. Das Wetter spielte mit: Gewitter-gefahr war gebannt, im Weingut am Reisenberg brannten die Feuerschalen – es wirkte idyllisch. Und Orf-moderatorin Simone Stribl fragte freundlich.
Regierung Die Regierungsbildung sei „ein Kompromiss“gewesen, sagt Kogler, die bessere Alternative zu Türkis-blau. „Jetzt sind die Grünen dort, wo sie hingehören“. Er legt die Latte ziemlich hoch: Die Grünen seien angetreten, um „die Welt zu verbessern“.
Flüchtlinge Stribl fragt nach Differenzen in der Regierung. „Es ist ja wohl klar, dass wir uns nicht überall durchsetzen können“, so Kogler. Er wolle Flüchtlinge nach Österreich holen. „Das Thema ist da und wird‘s auch weiter geben“.
Abschiebung Sollen illegale ausländische Lehrlinge abgeschoben werden? Kogler ist dagegen, die ÖVP dafür. Der Vizekanzler: „Wir werden einen Schritt tun und den nächsten hinterher“. Er wolle „wirtschaftliche Vernunft und Menschlichkeit unter einen Hut bringen“.
FPÖ Die Blauen, ein „Wurmfortsatz der ÖVP“, mag Kogler nicht. „Die FPÖ ist eine korruptionsanfällige Truppe.“Grüne hingegen würden für „gläserne Kassen“bei Parteien sorgen. Auch ein „Informationsfreiheitsgesetz“komme.
Merkel oder Kurz? Kogler gibt in der Europa-frage Regierungspartner Sebastian Kurz einen Korb, er stehe der deutschen Kanzlerin näher. Das sei „logisch“. „Aber die hat ja in Österreich nichts zu sagen“.
Tofu oder Burger? „Na Burger“, sagt Kogler und vergrößert den Erkenntnisgewinn.
Klimaschutz, ein Heimspiel für Kogler. Für alles sei genug Geld da, der Klimaschutz schaffe Jobs. „Jede Krise ist eine Chance“– Kogler bringt auch seinen Stehsatz an.
Coronaverbote „Natürlich wäre es besser, wenn die Verordnungen mit den Gesetzen übereingestimmt hätten“, das sagt der Vizekanzler. Aber das Vorgehen sei richtig gewesen, er habe sich nicht „vorm Lieblingswirt“rechtfertigen müssen.
Zukunft Gehören die Grünen auch künftig in die Regierung? „Irgendwer muss ja dieses Land regieren“, meint Kogler