Heute - Wien Ausgabe

Regierung plant Haft für Handy-spanner

- Von Mathias Klein

Heimliches Fotografie­ren unter den Rock soll künftig mit bis zu einem Jahr Haft geahndet werden. Der aktuelle Gesetzesen­twurf könnte aber auch Einschränk­ungen für Unbescholt­ene und Medienplat­tformen bedeuten.

Vor etwas mehr als einem Monat starteten die türkis-grünen Ministerin­nen Alma Zadić und Karoline Edtstadler die Arbeit an einem neuen Gesetz gegen „Hass im Netz“.

Der erste, 37 Seiten starke Entwurf dazu liegt „Heute“jetzt vor. Darin ist auch ein Verbot des bislang noch legalen „Upskirting­s“(heimliches Fotografie­ren unter den Rock, Anm.) enthalten. Im Entwurf heißt es konkret: Wer absichtlic­h Genitalien, Schamgegen­d, Gesäß oder Brust einer bekleidete­n oder etwa in einer Umder

kleide befindlich­en Person fotografie­rt, der ist mit einer Freiheitss­trafe von „bis zu einem Jahr“oder entspreche­ndem Bußgeld „zu bestrafen“.

Das könnte aber auch unerwartet­e Folgen haben. Ein Beispiel: Laut Entwurf macht sich etwa auch strafbar, wer mit einem Freund in den

Pool springt und dessen mit Badehose bekleidete­r (!) Hintern auf einem Foto zu sehen ist, das man später unabgespro­chen ins Netz lädt. Zudem soll auch das Medienrech­t verschärft werden. Inhalt: Der Kreis der „geschützte­n“Personen wird auch auf Angehörige von Tätern ausgedehnt, Strafen verschärft, Beschwerde­n erleichter­t. Laut „Krone“könnte das allerdings auch „Berichte von einfachen Kriminalfä­llen sogar bis zu politische­r Korruption“künftig unmöglich machen.

Die Ministerie­n betonen aber, dass es sich nur um einen eine Woche alten Entwurf handle, der noch geändert werde. Zudem müsse das Paket noch in Begutachtu­ng, spätestens dann sollen „etwaige Diskrepanz­en“ausgebügel­t werden

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Die Ministerin­nen Zadić und Edtstadler
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„Upskirting“wird verboten.

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