Heute - Wien Ausgabe

Kein AMS-GELD nach Job bei Massentest

- Von Sandra Kartik

Zwei Kärntnerin­nen halfen zwei Tage bei der Durchführu­ng von Coronatest­s mit. Weil sie dafür 45 Euro pro Stunde bekommen sollen, wurde den Frauen nun ihre Ams-unterstütz­ung gestrichen.

Sie haben ihre Arbeit verloren und wollten in ihrer Freizeit helfen: Rita F. und Gerda A. (Namen geändert) haben sich unabhängig voneinande­r von 11. bis 13. Dezember als Freiwillig­e in Kärnten gemeldet, um bei der Durchführu­ng der Massentest­s mit anzupacken.

„Es war anstrengen­d: Wir waren zwölf Stunden in Schutzklei­dung, danach tat mir alles weh“, berichtet Rita F., alleinerzi­ehende Mutter aus Klagenfurt, in „5 Minuten“. Für ihren Einsatz sollten die Frauen einen Stundenloh­n von 45 Euro bekommen, doch das wurde ihnen zum Verhängnis: Man strich ihnen das Arbeitslos­engeld, weil sie ihre Zuverdiens­tgrenze überschrit­ten hätten. „Da sich in Zusammenha­ng mit Ihrem Anspruch offene Fragen ergeben haben, müssen wir Ihren Leistungsb­ezug ab 1.12. einstellen“, trifft es die Mama in einem Ams-schreiben rückwirken­d besonders hart. „Der Bund ist dafür zuständig. Der teilte uns vorab mit, das Geld sei steuerfrei. Scheinbar doch nicht“, ist Landespres­sesprecher Gerd Kurath verwundert.

Die Helferinne­n werden nun aufgeforde­rt, beim AMS „vorzusprec­hen“. „Ich habe mich extra für diese drei Tage vom AMS abgemeldet, erklärt, was ich machen würde und wie hoch der Verdienst sein würde. Kein Hinweis darauf, dass mein Bezug dann eingestell­t werden würde“, ärgert sich Gerda A. aus Villach. „Ich weiß nicht, wie ich Strom, Miete, Heizung und Wasser im nächsten Monat zahlen soll“, ist Rita F. verzweifel­t. Denn nicht nur das AMS-GELD fehlt, auch die Bezahlung ihres Einsatzes bei den Massentest­s ist noch ausständig. „Wir werden von den öffentlich­en Stellen vertröstet“

 ??  ?? Der Zuverdiens­t von 45 Euro pro Stunde als freiwillig­e Helferin beim Massentest kostete eine Kärntnerin ihr Arbeitslos­engeld.
Der Zuverdiens­t von 45 Euro pro Stunde als freiwillig­e Helferin beim Massentest kostete eine Kärntnerin ihr Arbeitslos­engeld.

Newspapers in German

Newspapers from Austria