Tiktok-trend bringt Jugendliche ins Spital
■ Arzt warnt: Spott über (angebliche) Lockdown-kilos sorgt für Essstörungen
Brandgefährlicher Trend im Internet mit gravierenden Folgen: Auf Tiktok und Youtube wird gegen Lockdown-kilos gewettert. Das führte bei vielen Jugendlichen schon zu massiven Essstörungen!
Social Distancing, Homeschooling und eine ungewisse Zukunft: Die derzeitig Situation macht vielen Menschen zu schaffen, doch vor allem Kinder und Jugendliche haben damit zu kämpfen, warnen Ärzte. Die stationäre Aufnahme der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Wiener AKH platzt deshalb aus allen Nähten. „Wir sind derzeit überbelegt und die Warteliste ist lang“, bestätigt Klinikleiter Dr. Paul Plener gegenüber „Heute“.
Experte Plener ortet drei große Pande
mie-symptomgruppen: Angst, Depression und jetzt auch noch Essstörungen. Letztere betreffen meist Jugendliche. Der Kinderpsychiater hat einen gefährlichen Trend beobachtet: Nicht nur die Ungewissheit stellt demnach ein Problem dar, sondern vor allem die Social-mediaplattformen und diverse Influencer. „Begonnen hat dieses Problem bereits im ersten Lockdown“, so Plener. In Gesprächen habe sich herausgestellt, dass hier vor allem Tiktok, Youtube und dessen Influencer als Motivation dienten, kaum zu essen, oder die Angst vor einer Gewichtszunahme sogar erst auslösten. „Mittlerweile ist fast ein Jahr vergangen und der Kampf gegen die Lockdown-kilos hat sich bei vielen zu einer gravierenden Essstörung entwickelt, bei der sofort Handlungsbedarf besteht und eine stationäre Aufnahme dringend notwendig ist“, erklärt der Arzt. Am stärksten betroffen sei die Altersgruppe zwischen 15 und 25 Jahren