„Kunden verkaufen uns schon ihre Goldzähne im Geschäft“
Nach 172 Jahren steht das Traditionsgeschäft „Kirsch Antiquitäten“in der City vor dem Aus. Doch auch die Kunden leiden unter der Pandemie, verkaufen sogar schon Edelmetall-füllungen.
Das schmucke Geschäft in der Plankengasse 4 (City) gibt es schon seit 1849. „Bei uns kauften schon die Präsidenten Waldheim und Kirchschläger ein, wir sind älter als das Sacher“, erzählt die
81-jährige Inhaberin Helga Juliana Mejouscheg stolz. Doch Corona brachte das Geschäft in der Plankengasse zum Erliegen, nun droht das Aus. „So eine Krise haben wir in unserer 172-jährigen Geschichte noch nie erlebt“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Mejouscheg,
der selbst Kunsthandwerker und gelernter Tischler ist.
Die Corona-hilfen decken nur die Miete ab – zum Leben bleibt am Monatsende nichts – die Familie muss an ihr Erspartes. „Wenn das so weiterläuft, gehen wir ein.“Und auch der Kundschaft geht es finanziell nicht gut, ist der Job weg, wird scheinbar alles zu Geld gemacht.
„Wir kaufen Wertgegenstände, und manche Leute bringen uns schon die Goldzähne“, verrät die 81-jährige Senior-chefin. Sohn Wolfgang will noch nicht aufgeben, versucht, das Ruder noch herumzureißen. Er sorgte schon ein Mal mit einer kreativen Idee für Aufsehen, verkaufte Schmuck kontaktlos durch ein Fenster in der Türe. Das „Drive-in“kam gut an. Hilfe kommt auch von Fpwirtschaftschef Ronny Walter, er fordert mehr „praxisorientierte Lösungen“von der Politik