Mutter googelte 585 Mal, wie sie Sohn umbringen könnte
Abmontierte Rauchmelder, ein im Haus aufgestellter Holzkohlegrill – einer Ex-pädagogin (47) wird vorgeworfen, den Mord an ihrem 14-jährigen Kind geplant zu haben. Gestern Abend wurde sie verurteilt.
Eine Geschichte eines völlig aus den Fugen geratenen Lebens fand gestern am Landesgericht Klagenfurt einen vorläufigen Schlusspunkt. 585 Mal soll die einst als Pädagogin tätige Angeklagte nach Methoden von Mord und anschließendem Selbstmord gegoogelt haben. Schließlich habe sie sich für das Ableben mittels Rauchgasvergiftung entschieden. Nur dem beherzten Eingreifen einer Angehörigen verdanken Mutter und Sohn ihr Leben.
Was war geschehen? Im August 2020 brachte die Angeklagte einen brennenden, selbst gebastelten Griller vom Balkon ins Kinderzimmer. Die Fenster hatte sie vorher abgedichtet.
Durch eine hohe Kohlenmonoxid-konzentration wurden Mama und Kind rasch ohnmächtig und erlitten eine schwere Rauchgasvergiftung.
Die Frau soll seit 20 Jahren an einer bipolaren Störung leiden. Mehrere Suizidversuche eines Nachbarsbuben sollen die Fantasie der Beschuldigten angestachelt haben. Die Rechtfertigung für ihre Tat klang holprig: Alles sei reiner Zufall und im Haus habe es Kamine gegeben. Die Geschworenen sprachen die wegen Mordversuchs Angeklagte in den Abendstunden schuldig. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
„Heute“berichtet üblicherweise nicht über Suizide – außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie unter Selbstmord-gedanken, oder Depressionen leiden, dann kontaktieren Sie die Telefonseelsorge unter der Nummer 142