Echte Wienerin darf nicht Wienerin werden
■ Hier geboren, in Schule gegangen, arbeitet am Burgtheater: die Posse –
„Ich bin in Wien geboren und auch hier in die Schule gegangen“, erzählt Olga K. (25) im Gespräch mit „Heute“. Weil ihre Eltern aber aus Serbien kommen, hat sie einen serbischen Pass.
Vor einem Jahr beantragte sie die österreichische Staatsbürgerschaft – statt dem erwarteten
„Formalakt“gab es Ärger. „Ich bin nach der Matura nach Hamburg gegangen, um Filmregie zu studieren. Dann war ich noch in Prag.“Nun zweifelt die Behörde ihren Lebensmittelpunkt an.
„Laut MA 35 werden nur die letzten sechs Jahre betrachtet, davon war ich netto wegen dem Studium nur zwei Jahre in Wien. Das ist ihnen zu wenig.“Auch Fragen nach der Integration gab es. „Obwohl ich am Burgtheater arbeite und Film und Fotografie unterrichte.“Das Verfahren zieht sich in die Länge. „Ich habe keine Ahnung, wie es ausgehen wird.“
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) sieht Handlungsbedarf: „Integration wird hier an der Dauer des durchgängigen Aufenthalts in Österreich bzw. an der Dauer der erlaubten Aufenthaltszeit im Ausland gemessen und nicht an der Tatsache, dass jemand in Österreich geboren und aufgewachsen ist. Dies ist ein unhaltbarer Zustand.“
Wiederkehr fordert die Bundesregierung zum Handeln auf.
Olga K. machte ihren Fall in einem Video für die #hiergeboreninitiative von SOS Mitmensch öffentlich. „Es soll faire Einbürgerungsregeln für hier geborene Menschen geben“, erklärt Sprecher Alexander Pollak