Bei Gelb über Ampel: Keine Strafe für Radler
■ Gerichtsentscheid nach 11 Monaten ■ Warum sich Wiener 30 € erspart
Für das Fahren bei Gelb sollte Stefan Ohrhallinger 30 Euro zahlen. Der Wiener fühlte sich ungerecht behandelt – und bekam jetzt vom Gericht recht: Die Ampel auf der Praterstraße ist schlecht einsehbar.
Ideal sind die Fahrbedingungen für Radfahrer auf der Praterstraße (Leopoldstadt) nicht. Besonders tückisch ist die Kreuzung beim Nestroyplatz/höhe Schrottgießergasse: Hält man sich am Radweg rechts, ist die Fahrradampel durch das U1-stationsgebäude erst spät zu erkennen. Immer wieder legen dort Biker eine Notbremsung hin (oder fahren gleich weiter).
Vor einem Jahr befand Stefan Ohrhallinger, dass er nicht mehr sicher halten könne. Die Ampel leuchtete gelb, als der Wiener die Kreuzung überfuhr und von der Polizei erwischt wurde. 30 Euro sollte er bezahlen. „Das war reine Schikane, die Ampel ist viel zu spät sichtbar“, so der Radfahrer.
Der Links-aktivist erhob Einspruch: Nach elf Monaten bestätigte das Verwaltungsgericht nun: „Ein sicheres Anhalten war für den Beschwerdeführer zum Tatzeitpunkt nicht möglich.“
Nun liegt der Ball beim Bezirk, findet Ohrhallinger. Dort wird der Wiener allerdings bis zum Umbau der Praterstraße vertröstet. Die Radlobby Wien würde aber lieber gestern als morgen Verbesserungen sehen.
Die Polizei verteidigt ihre Kontrollen am Nestroyplatz. Zahlen, wie viele an dieser Stelle gestraft wurden, gibt es nicht