Heute - Wien Ausgabe

Bei Gelb über Ampel: Keine Strafe für Radler

■ Gerichtsen­tscheid nach 11 Monaten ■ Warum sich Wiener 30 € erspart

- Von Isabella Kubicek

Für das Fahren bei Gelb sollte Stefan Ohrhalling­er 30 Euro zahlen. Der Wiener fühlte sich ungerecht behandelt – und bekam jetzt vom Gericht recht: Die Ampel auf der Praterstra­ße ist schlecht einsehbar.

Ideal sind die Fahrbeding­ungen für Radfahrer auf der Praterstra­ße (Leopoldsta­dt) nicht. Besonders tückisch ist die Kreuzung beim Nestroypla­tz/höhe Schrottgie­ßergasse: Hält man sich am Radweg rechts, ist die Fahrradamp­el durch das U1-stationsge­bäude erst spät zu erkennen. Immer wieder legen dort Biker eine Notbremsun­g hin (oder fahren gleich weiter).

Vor einem Jahr befand Stefan Ohrhalling­er, dass er nicht mehr sicher halten könne. Die Ampel leuchtete gelb, als der Wiener die Kreuzung überfuhr und von der Polizei erwischt wurde. 30 Euro sollte er bezahlen. „Das war reine Schikane, die Ampel ist viel zu spät sichtbar“, so der Radfahrer.

Der Links-aktivist erhob Einspruch: Nach elf Monaten bestätigte das Verwaltung­sgericht nun: „Ein sicheres Anhalten war für den Beschwerde­führer zum Tatzeitpun­kt nicht möglich.“

Nun liegt der Ball beim Bezirk, findet Ohrhalling­er. Dort wird der Wiener allerdings bis zum Umbau der Praterstra­ße vertröstet. Die Radlobby Wien würde aber lieber gestern als morgen Verbesseru­ngen sehen.

Die Polizei verteidigt ihre Kontrollen am Nestroypla­tz. Zahlen, wie viele an dieser Stelle gestraft wurden, gibt es nicht

 ??  ?? Stefan Ohrhalling­er
Stefan Ohrhalling­er
 ??  ??
 ??  ?? Ohrhalling­er entdeckte die Ampel zu spät.
Ohrhalling­er entdeckte die Ampel zu spät.

Newspapers in German

Newspapers from Austria