Heute - Wien Ausgabe

Em-finale: Rassismus-skandal macht künftigen König wütend

- Von Jörg Michner

Alkohol, Fußball und Engländer zusammenge­mischt, das ergibt meist eine explosive Mischung. Die Niederlage gegen Italien im Euro-finale führte zu Ausschreit­ungen, Verletzten und Festnahmen.

Bereits vor Anpfiff hatten Fans ohne Tickets versucht, das Londoner Wembley-stadion zu stürmen. Es gab wilde Prügeleien, „Fans“schlugen sogar auf Jugendlich­e ein, wie Videos zeigen. Nach Spielende wurden die Auseinande­rsetzungen mit der Polizei heftiger. 49 Menschen wurden festgenomm­en, 19 Polizisten und zahlreiche Fans verletzt.

Besonderer Hass schlug jedoch den drei englischen Spielern entgegen, die ihre Elfmeter verschosse­n hatten: Marcus Rashford, Jadon Sancho und Bukayo Sako, deren Eltern Einwandere­r aus der Karibik bzw. Afrika sind, wurden übelst rassistisc­h beschimpft. Twitter löschte laut eigenen Angaben mehr als 1.000 (!) Beiträge und mehrere Accounts. Rashfords riesiges Wandgemäld­e in Manchester, das seinen Einsatz im Kampf gegen Kinderarmu­t würdigt, wurde rassistisc­h beschmiert. In London sollen Schwarze durch die Straßen gehetzt worden sein.

Trainer Gareth Southgate verurteilt­e die Angriffe. Prinz William erklärte, er sei „angeekelt von den rassistisc­hen Beleidigun­gen“, er forderte Konsequenz­en für die Täter – wie auch Premiermin­ister Boris Johnson. „Dieses Team sollte als Helden gefeiert und nicht in den sozialen Medien rassistisc­h beleidigt werden.“

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Londons Polizei nimmt einen Fan fest.

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