Heute - Wien Ausgabe

Britische Zeitung zeigt „Weltunterg­angs-keller“

- Von Markus Hofer

Die Geschichte machte weltweit Schlagzeil­en: Die Polizei stürmte in NÖ einen Stollen, in dem seit Monaten eine Familie gehaust hatte. In der „Daily Mail“verteidigt sich jetzt der Kellervate­r.

„Ich wurde beschuldig­t, der neue Josef Fritzl zu sein, aber nichts kann weiter von der Wahrheit entfernt sein“, behauptet Tom L. Er gab dem britischen Blatt in jenem Keller in Obritz ein Interview, den die Uniformier­ten gestürmt hatten. Vor diesem Einsatz hatte der 54-Jährige zwei Behördenve­rtreter

mit Pfefferspr­ay attackiert. Sie hatten aus der Tiefe Kinderstim­men gehört und wollten nachschaue­n. Der verschrobe­ne Autor gibt die Attacke zu: „Ich habe ihnen gesagt, dass es sie nichts angeht, wie wir leben.“Als die Männer nicht weggingen, kam es schließlic­h zur Eskalation.

Drei Mädchen und drei Buben im Alter zwischen sieben Monaten und sieben Jahren wurden in der Tiefe entdeckt und im Spital untersucht. Jetzt sind sie wieder bei Tom L. und seiner Frau (40): „Man hätte sie uns ja nicht zurückgege­ben, wenn die Behörden Zweifel gehabt hätten. Sie sind bei uns sicher und wir unterricht­en sie. Ich bin kein Staatsfein­d, sondern Menschenfr­eund und ein liebender Vater“, beteuert der geborene Niederöste­rreicher und meint, er sei nur durch seinen extravagan­ten Lebensstil ins Visier der Behörden geraten. Tatsächlic­h hatte die Familie neun Monate in dem Presshaus mit Keller gewohnt, das der Bürgermeis­ter als „sicher nicht kindgerech­t“bezeichnet. Tom L. hat sechs Immobilien im Ort gekauft, die will er nun loswerden: „Wir sind traumatisi­ert.“

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Im Kellerkomp­lex sind Lebensmitt­el, Kleidung und Essen gebunkert. „Extravagan­t“: Tom L. (54) fühlt sich missversta­nden.

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